Mammuts standen wohl seltener auf dem Speiseplan von Neandertalern, als bisher angenommen. Darauf deuten Untersuchungen von Geoff Smith vom archäologischen Forschungszentrum „Monrepos“ hin. „Monrepos“ ist dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum angegliedert.
Der Wissenschaftler analysierte Knochenreste des Fundplatzes La Cotte de St. Brelade auf der britischen Kanalinsel Jersey. La Cotte sticht als Fundplatz heraus, da dort besonders viele Überreste von Mammuts gefunden wurden. Smith fand bei seinen Forschungen viele Schnitt- und Schlagspuren auf den Knochen der Riesensäuger. Sie belegen, dass die Tiere vor Ort zerlegt und entfleischt wurden. Man nutzte auch Hirn und Knochenmark und verbrannte viele Knochen anschließend, vielleicht als Holzersatz.
Smiths Schlussfolgerung, Mammutknochen hätten nur als Nahrungsergänzung bei Neandertalern fungiert, beruht auf dem Umstand der insgesamt wesentlich häufiger auftretenden Knochenresten von Wildrindern oder Pferden aus dieser Zeit, die nachweislich „bejagt“ wurden. Diese mittelgroßen Säugetiere standen offenbar eher im Fokus der Neandertaler als die üppigen Mammuts. Letztere habe man laut Smith hauptsächlich gejagt, um witterungsbedingten Engpässen entgegenzuwirken.