Das Erlebnis der Flucht zu fassen erscheint unmöglich. Nur allzu oft findet sie ein tragisches Ende. Vor diesem Hintergrund hat das Haus der Geschichte in Stuttgart in Kooperation mit Geflüchteten ein besonderes Projekt gestartet.
Die Mini-Ausstellung zu dem großen politischen Thema „Überlebengeschichten von A bis Z. Dinge von Geflüchteten“, eine sogenannte Ausstellungsintervention, ist bis zum 8. April in den Vitrinen vor dem Stuttgarter Museum und im Foyer zu besuchen – der Zugang zu den Exponaten ist frei.
Anhand von 26 Exponaten erzählen die Geflüchteten ihre ganz persönliche Geschichte vom Fliehen und Ankommen in Baden-Württemberg – von A wie Angst bis Z wie Zulassung. Aber auch ganz alltägliche Probleme finden hier Erwähnung: Hinter der Vitrine B – Barriere – verbirgt sich die Geschichte von Siba Naddafs, deren Rollstuhl auf der Flucht aus Syrien zerstört wurde. In Karlsruhe konnte man ihr zwar Ersatz beschaffen, aber da die Gemeinschaftsunterkunft nicht barrierefrei ist, konnte sie ihr Zimmer im ersten Stock nicht verlassen.
Die Geflüchteten werden dabei nicht auf ihre Flucht reduziert. Schlaglichtartig stehen die Exponate im Mittelpunkt und erzählen dem Besucher einzelne Geschichten, die im Sinne der Kuratoren zu einem Austausch zwischen den Neuangekommenen und Alteingesessenen einladen sollen.