“Ohne die embryonalen Stammzellen kommen wir mit unserer Forschung nicht weiter”, betonte der Wissenschaftler. Haverich und sein Forscherteam durften bisher nur an embryonalen Stammzellen von Mäusen forschen. Dabei ist es den Wissenschaftlern gelungen, auf einem entsprechenden Trägermedium die embryonalen Stammzellen in Herzmuskelzellen zu verwandeln. Dies wollen die Mediziner nun an menschlichen Zellen ausprobieren. “Mit erwachsenen Stammzellen ist das nicht möglich, da sie sich nur für bestimmte Gewebearten eignen.”
Mit dem so entstandenen Herzmuskelgewebe wollen die Mediziner das bei einem Herzinfarkt zerstörte Gewebe austauschen. “Für Babys, die nur mit einer Herzkammer zur Welt gekommen sind, könnten wir eine zweite Herzkammer züchten.” Auch Querschnittsgelähmten, Parkinson- und Alzheimer-Patienten könnte mit dem Austausch zerstörter Zellen eventuell geholfen werden. “Aus moralischen Gründen sind wir verpflichtet, an unseren Ergebnissen weiter zu forschen”, sagte Haverich. Sollte es bei einem Verbot in Deutschland bleiben, müsse die Forschung im Ausland gemacht werden.