Berthold Furtmeyr (1435 /1449–1502) steht im Mittelpunkt der Regensburger Ausstellung „Meisterwerke der Buchmalerei“ im Historischen Museum. Zum ersten Mal widmet sich damit eine Schau (zu sehen vom 29. November 2010 bis zum 13. Februar 2011) dem Gesamtwerk dieses Künstlers, der durch seine filigranen und farbenprächtigen Miniaturen und Textilillustrationen besticht. Furtmeyr, der zwischen 1470 und 1501 als Bürger Regensburgs nachgewiesen ist und eine florierende Werkstatt betrieb, produ-zierte zunächst für lokale adlige oder geistliche Auftraggeber, seit 1480 dann für den Wittelsbacher Hof. Das berühmte fünfbändige Missale für die Salzburger Erzbischöfe, das heute die Bayerische Staatsbibliothek verwahrt, stellt eine der umfangreichsten und prachtvollsten Buchmalereien nach Erfindung des Buchdrucks dar. Offenbar überlebte Furtmeyrs Werkstatt trotz der Konkurrenz durch die neuen Druckereien, weil sich der Künstler auf Luxusaufträge spezialisiert hatte. Sein Werk dokumentiert so in besonderer Weise den Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Ein schöner Katalog wird im Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, erscheinen.
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