In der Fachwissenschaft steht schon seit Längerem das Verhältnis des Menschen zum Tier im Mittelpunkt des Interesses. Auch Tiere sollen als Wesen mit Rechten und Empfindungen gewürdigt werden. Diesem Ansatz hat sich auch die Ausstellung „Tiere. Unterwerfung, Harmonie, Respekt“ verschrieben, die das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg noch bis zum 4. März 2018 zeigt. Der Untertitel gibt Spielarten der Mensch-Tier-Beziehungen an, die zugleich auch etwas über die Gesellschaft als Ganzes aussagen.
Das älteste Objekt ist eine eiszeitliche Elchkuh aus Bernstein, Zeugnis des Respekts, den Menschen damals vor diesem Tier empfanden. Ganz spezifisch war das Verhältnis der alten Ägypter zu Tieren, wie anhand von Tiermumien erklärt wird. Und später? Das furchterregende, das vermenschlichte, das als Haustier geliebte, das als Jagdtrophäe ausgebeutete oder das wissenschaftlich untersuchte Tier: Vielfältige Facetten tun sich auf. Besonders eindrücklich sind die vielen Affendarstellungen, die die drängende Frage formulieren: Was unterscheidet den Menschen eigentlich vom Tier? Der Katalog ist im Hirmer Verlag, München, erschienen.