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Modellprojekt zur Waldpflege im Schlosspark Nymphenburg

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum

Modellprojekt zur Waldpflege im Schlosspark Nymphenburg

Der Wald als Denkmal und Biotop: Die Waldbestände im Schlosspark Nymphenburg sollen sich optimal entwickeln. Dazu führen die Bayerische Schlösserverwaltung und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Februar gemeinsam ein Modellprojekt durch. Auf wissenschaftlicher Grundlage verfolgt es gleichermaßen waldbauliche, gartenhistorische und ökologische Ziele.

Für das Modellprojekt wurde im Nordteil des Parks eine etwa 2,5 Hektar große Teilfläche zwischen Blutenburger Durchblick und Ochsenweg ausgewählt. Nach einer exakten Erfassung und Dokumentation des Gehölzbestandes wurden die detaillierten Pflegemaßnahmen von den Fachleuten des Waldbaus und der Gartendenkmalpflege gemeinsam festgelegt. Dr. Reinhard Mößmer, Leitender Forstdirektor und Abteilungsleiter Waldbau bei der LWF in Freising, betonte: „Unser Ziel ist es, langfristig einen artenreichen, mehrschichtigen Wald mit charaktervollen Einzelbäumen und unterschiedlichen Strukturen zu entwickeln“. Hierzu zählt Mößmer mehrere markante Eichen und Linden, aber auch Kiefern und Fichten an den Bestandsrändern sowie einen Hain aus alten Linden und Hainbuchen im Zentrum des Waldstücks.

Der bayerische Hofgarten-Intendant Friedrich Ludwig von Sckell hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts den barocken Nymphenburger Schlosspark in einen Landschaftspark umgewandelt. Rainer Herzog, Leitender Gartendirektor und Leiter der Gärtenabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung hob hervor: „Sckell schuf in den ursprünglich gleichförmigen Waldbereichen effektvolle Parkbilder, die inzwischen jedoch mehr und mehr verlorengehen. Sie sollen teilweise wieder gewonnen und langfristig erhalten werden, um den Erlebniswert des Parks für die Besucher zu erhöhen“. Dabei werden, so Herzog, die Naturschutzziele der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union und der Landschaftsschutzverordnung der Landeshauptstadt München berücksichtigt. Diese sehen die Erhaltung und Förderung der Baumartenvielfalt des standorttypischen Labkraut-Eichen-Hainbuchen-Waldes mit starken Altbäumen und einem angemessenen Totholzanteil vor.

Deshalb werde in die vorhandenen Bestände sehr differenziert eingegriffen, so Mößmer: „Unter Beachtung der unterschiedlichen Gehölzstrukturen werden in unterschiedlicher Intensität Bäume entnommen. Insbesondere werden bedrängende Nachbarbäume entfernt, um alte Bäume – wie Eichen, Buchen, Linden, Ahorne, Hainbuchen und die stattlichen Nadelgehölze – zu erhalten und zu fördern sowie junge Bäume mit entwicklungsfähigen und gut beasteten Kronen zu starken Bäumen zu erziehen“. Außerdem werde durch Eingriffe in das Kronendach der Lichteinfall deutlich erhöht und dadurch der Unterwuchs und die natürliche Baumverjüngung gefördert.

Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg, die Untere Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt München und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wurden über die Maßnahmen bereits eingehend informiert. Ein vergleichbares Projekt wurde bereits 2006 im Südteil des Schlossparks durchgeführt.

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Die gezielten Eingriffe werden in den kommenden Wochen von der Schloss- und Gartenverwaltung Nymphenburg ausgeführt. Zur Information der Parkbesucher wurden am Vogelweg, am Ochsenweg und am Weg unweit der Pagodenburger Brücke drei Informationstafeln aufgestellt.

Außerdem erläutert die Bayerische Schlösserverwaltung in der Informationsausstellung „Friedrich Ludwig von Sckell und Nymphenburg“ die verschiedenen Aspekte der gartendenkmalpflegerischen Arbeit. Sie kann wieder ab dem 1. April 2011 im Geranienhaus unentgeltlich besichtigt werden.

Darüber hinaus können sich alle Interessierten in der gleichnamigen Publikation informieren, die für 7,50 Euro im Museumsladen im Schloss sowie in der Online-Buchhandlung der Schlösserverwaltung verkauft wird.

Quelle: Bayerische Schlösserverwaltung
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