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Monumental-Tor zu möglichem Pan-Heiligtum entdeckt

Geschichte|Archäologie

Monumental-Tor zu möglichem Pan-Heiligtum entdeckt
Die Entdeckung des Monumental-Tores spricht dafür, dass diese bronzene Pan-Maske einst in einem Heiligtum dieses Gottes hing. (Foto: Michael Eisenberg/University of Haifa)

Spannender Fund: Bei Ausgrabungen im Norden Israels haben Archäologen ein gewaltiges Monumentaltor aus römischer Zeit entdeckt. Das vor den Toren der antiken Stadt Hippos gelegene Tor gehört zu einem Gebäudekomplex, in dem erst im letzten Jahr eine einzigartige bronzene Pan-Maske gefunden wurde. Die Entdeckung des Tores legt nun nahe, dass hier möglicherweise einst ein dem Pan geweihtes Heiligtum stand.

Einzigartige Bronzemaske

Die antike Stadt Hippos, auch Sussita genannt, lag an einem Hang oberhalb des Sees Genezareth. Die im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt war eines der Zentren der Region, bis sie im Jahr 749 durch ein Erdbeben zerstört wurde und in Vergessenheit geriet. Im Jahr 2015 sorgte sie jedoch erneut für Schlagzeilen: Bei Ausgrabungen stießen Archäologen der Universität Haifa vor den einstigen Stadtmauern auf eine ungewöhnlich große Bronzemaske mit dem Gesicht des römischen Hirtengotts Pan.

“Als wir diese Maske fanden, nahmen wir an, dass sie eine rituelle Funktion besaß”, erklärt Grabungsleiter Michael Eisenberg. “Die Verehrung des Pan umfasste oft Zeremonien, bei denen das Trinken, Opfergaben und ekstatische Rituale inklusive Nacktheit und Sex eine Rolle spielten.” Meist fanden solche Rituale außerhalb der Orte in Höhlen, Hainen und anderen Naturschauplätzen statt, der Fund der Maske vor den Toren von Hippos schien dies zunächst zu bestätigen. Aus welcher Zeit genau die Pan-Maske stammte, ließ sich mangels weiterer Funde zunächst nicht eindeutig feststellen.

Ein sechs Meter hohes Tor

Unter anderem deshalb suchten die Archäologen an der Fundstelle weiter. Ihre Grabungen enthüllten, dass es im unmittelbaren Umfeld der Maske mindestens ein Gebäude gegeben haben musste. Die Archäologen hielten es zunächst für einen Teil der äußeren Befestigungen der Stadt Hippos. Doch ihre aktuellen Ausgrabungen brachten eine an dieser Stelle überraschende Struktur zutage: Im Untergrund stießen die Forscher auf die gut erhaltenen Reste eines Monumentaltores.

Zwei 6,30 Meter breite, quadratische Türme aus Basaltquadern bildeten die Seiten des Tores, das Tor selbst war 3,70 Meter breit und wahrscheinlich mindestens sechs Meter hoch, wie die Forscher berichten. Das dahinter liegende Propylaeum war vermutlich noch höher. Ihren Datierungen nach stammt der Bau aus der Regierungszeit Kaiser Hadrians (117 bis 138 n. Chr.).

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Eingang zu einem Pan-Heiligtum?

Solche Monumentaltore bildeten zu dieser Zeit typischerweise den Eingang ausgedehnter Tempelanlagen und Gebäudekomplexe. Deshalb halten die Forscher es für wahrscheinlich, dass weitere Ausgrabungen einen solchen Komplex zutage fördern könnten. Die Entdeckung des Tores wirft damit auch ein ganz neues Licht auf die rätselhafte Pan-Maske.

“Jetzt, wo wir das Tor gefunden haben, haben wir Informationen, um auch die Maske zu datieren und mehr über ihre Funktion zu erfahren”, sagt Eisenberg. “Sehen wir hier ein Tor, das in ein Heiligtum des Gottes Pan oder eines ähnlichen Gottes führte?” An der Rückseite der Maske hatten er und seine Kollegen bereits im letzten Jahr Reste von Blei entdeckt, die einst Teil eines Aufhängers oder anderer Befestigungshilfen gewesen sein könnten. Die Archäologen vermuten daher, dass die Maske einst an einer Wand oder über einem Altar hing.

“Die Maske und nun das Tor, in deren Umfeld sie gefunden wurde, geben weitere Rätsel auf”, so Eisenberg. “Was für eine Art Verehrung von Pan oder seinem Kollegen Dionysos, dem Gott des Weines, fand hier in Hippos statt? Um das herauszufinden, müssen wir weitergraben.”

Quelle: University of Haifa
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