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Mythos Bullenheimer Berg

Geschichte|Archäologie

Mythos Bullenheimer Berg

Im Knauf-Museum Ipfhofen ist ein bedeutendes Zentrum der mittleren Bronzezeit in Franken wiederauferstanden. Die Ausstellung „Mythos Bullenheimer Berg“ zeigt noch bis zum 4. November 2012 die Facetten des Herrschaftssitzes und Kultplatzes auf der Grundlage aktueller Forschungen.

Der mächtige Tafelberg mit seinen steilen Hängen ist weithin zu sehen und stellt damit bis heute eine wichtige Orientierungshilfe in den südlichen Ausläufern des Steigerwaldmassives dar. Die archäologische Forschung zur frühen Bedeutung des Bullenheimer Berges ist indes vergleichsweise jung. Erst in den 1980er Jahren ist ein mächtiger Ringwall entdeckt worden, der das ca. 30 ha große Gipfelplateau umschließt. Im Inneren der Anlage wurden seither mehrere Depots wertvoller Bronzeobjekte entdeckt – leider nicht immer durch die Experten, sondern allzu oft von privaten Sondengängern, deren Funde in den dunklen Kanälen des Kunsthandels verschwanden. Es ist ein Anliegen der Ausstellung, auf die Gefährdung solch bedeutender Fundplätze durch Raubgräber aufmerksam zu machen.

In der Schau werden die Hortfunde aus der Archäologische Staatssammlung München, dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und dem Mainfränkischen Museum Würzburg zusammengetragen. Die wertvollen Bronze- und Goldobjekte werden durch aufwendige Rekonstruktionen der gesamten Plateauanlage ergänzt. Seit 2010 widmen sich Archäologen der Universität Würzburg der präzisen Vermessung des Bullenheimer Bergs, so dass es dem Besucher nun möglich ist, die Dimensionen der Erdwälle und Steinmauern virtuell zu erfahren. Hinter den beeindruckenden Konstruktionen standen zentrale Herrschaftsträger, die die Bevölkerung zu Arbeitsleistungen verpflichten konnte. Sie veranlassten nicht allein die Errichtung der Befestigungen, sondern ließen auch die steilen Hänge durch Terassierungen nutzbar machen. Welche Beziehungen existierten zwischen den Bewohnern des Bullenheimer Berges und der Bevölkerung im fruchtbaren Umland? Die lebensgroße Rekonstruktion eines Priestergewandes und eines sogenannten Kultwagens, basierend auf Hortfunden, deuten eine sakrale Position der ansässigen Eliten an. Die Frage nach Ritualen, die etwa in einem Sonnenkult auf dem Bullenheimer Berg praktiziert wurden, muss allerdings offen bleiben. Die geistige Vorstellungswelt, die sich an solch herausragenden Plätzen manifestierte, ist aus den reichen Funden nur zu erahnen.

Quelle: Ulrike Schröder
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Ova|ri|ek|to|mie  〈[–va–] f. 19; Med.〉 = Ovariotomie [<Ovarium … mehr

leg|gie|ro  〈[ldro] Mus.〉 leicht, flüchtig (zu spielen) [ital.]

mo|ren|do  〈Mus.〉 immer leiser werdend, erstrebend, leiser als diminuendo [ital., ”sterbend“]

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