Orte jüdischen Lebens in Berlin während der Zeit des Nationalsozialismus können ab sofort mobil per App erkundet werden. Initiatoren des Projekts sind Medieninformatiker und Historiker an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Die Wissenschaftler haben Film-, Bild-, Ton- und Schriftdokumente aus Archiven sowie Berichte von Zeitzeugen für die App ausgewertet und in einen geografischen Zusammenhang gebracht.
Die App macht die Berliner Geschichte für Interessierte und Touristen vor Ort erlebbar. Durch das stufenlose Umschalten von historischer zu aktueller Karte wird die Veränderung der Stadt greifbar. Rund 90 Angaben zu Orten wie Synagogen, Geschäften und Wohnhäusern, und mehr als 30 Personenporträts sind so für verschiedene Plätze in der Stadt abrufbar. Ein Glossar und eine Zeitleiste geben wertvolle Hintergrundinformationen.
Das Projekt stand unter der Leitung von Gudrun Görlitz. Es wurde in Kooperation mit der Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum Berlin sowie der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas durchgeführt. Die Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten beim Regierenden Bürgermeister von Berlin unterstützte das Forschungsprojekt mit Mitteln der Europäischen Union.
Angegliedert an die App ist ein Webportal – so kann der Nutzer auch vom heimischen Computer aus die vergangenen Orte jüdischen Lebens in Berlin erkunden.
Zum Webportal geht’s hier:
http://ojl.beuth-hochschule.de
Die App kann in deutscher und englischer Sprache ausgeführt werden und ist für Android kostenlos bei Google Play verfügbar. Die Version für iOS kann ab Mitte Dezember im App Store heruntergeladen werden.