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Neue Dauerausstellung: Schätze aus Tibet

Geschichte|Archäologie

Neue Dauerausstellung: Schätze aus Tibet

Der umgebaute Himalaya-Bereich im Linden-Museum Stuttgart wird am Samstag, 5. April, mit der Ausstellung „Tibet: Kunst vom Dach der Welt“ eröffnet. Als Teil der Süd- und Südostasien-Dauerausstellung zeigt die Schau eine Auswahl interessanter Objekte aus dem Einflussbereich des tibetischen Buddhismus.

Zu sehen sind Skulpturen und Malereien, die Buddhas, Schutzgottheiten und bedeutende buddhistische Meister in verschiedenen Inkarnationen zeigen und die vielfältigen Einflüsse und Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Formen des Buddhismus widerspiegeln. Der Titel ‚Dalai Lama‘ beispielsweise stammt aus dem Mongolischen und bedeutet so viel wie „Ozean der Weisheit“. Erstmalig wurde er einem tibetischen Lama (Lehrer) im 16. Jahrhundert vom mongolischen Herrscher Altan Khan verliehen. Der heutige Einflussbereich des tibetischen Buddhismus beschränkt sich dementsprechend auch nicht auf das eigentliche Tibet, sondern erstreckt sich darüber hinaus auf Bhutan, Nepal, die Mongolei sowie einige Regionen Nordindiens und Chinas.

Unter den Ausstellungsgegenständen findet sich für den westlichen Blick zudem Kurioses. So war es in Tibet Brauch, die Körper Verstorbener nach deren Ableben zu zerteilen und die Gebeine auf den umliegenden Bergen auszulegen, um sie dort den Tieren zum Fraß zu überlassen. Der Tote blieb dadurch Teil des Lebenskreislaufs. Handelte es sich bei dem Verblichenen um einen wichtigen religiösen Lehrer, wurden dessen Knochen nicht selten nach geraumer Zeit wieder eingesammelt und daraus diverse rituelle Instrumente gefertigt. Gezeigt wird etwa eine aus der Schädeldecke eines bedeutenden Lama hergestellte Trommel.

Die ältesten Objekte der Ausstellung datieren vom Ende des 13. bzw. Anfang des 14. Jahrhunderts und gelangten teilweise über Abenteuerreisende nach Stuttgart, die im Auftrag Karl Graf von Lindens (1838-1910), dem Namensgeber des Museums, auf Trophäenjagd für die Museumssammlung gingen. In der Schau werden die Objekte um die Rekonstruktion des Innenraumes eines tibetischen Tempels gruppiert. Schließlich war lange Zeit alles, was an Kunst in und um Tibet geschaffen wurde, religiöse Kunst. Dass gerade das Thema „Tibet“ schwerpunktmäßig in die Dauerausstellung integriert wurde, sei dem ausgeprägten Interesse der Besucher geschuldet, so Kurator Georg Noack. Tibet wurde 1950 durch China annektiert, woraufhin der Dalai Lama, geistlicher und weltlicher Führer Tibets, 1959 nach Indien fliehen musste. Der Konflikt dauert bis heute an.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. So begeht das Museum am 18. Mai das sogenannte Vesakh-Fest, den höchsten buddhistischen Feiertag, der an die Geburt und die Erleuchtung des Buddha Siddhartha Gautama erinnert, dessen Lehren bis heute die Grundlage des buddhistischen Glaubens darstellen.

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