Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

„Nikolaus-Knochen“ könnte echt sein

Geschichte|Archäologie

„Nikolaus-Knochen“ könnte echt sein
Dieses Knochenfragment könnte vom heiligen Nikolaus strammen. (Foto: T. Higham & G. Kazan)

Die Datierung eines Knochenfragments, das dem heiligen Nikolaus zugeschrieben wird, bestätigt, dass es sich tatsächlich um eine Reliquie des historischen Bischofs von Myra handeln könnte. Das Stück stammt demnach aus dem 4. Jahrhundert und passt somit zu den überlieferten Lebensdaten von Nikolaus, der vermutlich im Jahr 343 gestorben ist.

Das Knochenfragment ist ein Stück eines Beckenknochens, das sich im Besitz eines privaten Reliquiensammlers aus den USA befindet. Ursprünglich gehörte es aber wohl zu einer Gruppe angeblicher Überreste des heiligen Nikolaus. Der Überlieferung zufolge haben italienische Kaufleute diese im Jahr 1087 von der kleinasiatischen Stadt Myra nach Bari in Italien gebracht. Seitdem befinden sich die meisten Knochenfragmente dort noch immer in der Basilica di San Nicola. Einige wurden im Laufe der Jahrhunderte aber auch weggegeben – bei dem Beckenknochenfragment handelt es sich offenbar um eine solches Stück.

Um dem Knochen eine zentral wichtige Echtheits-Information zu entlocken, haben es die Forscher um Tom Higham von der University of Oxford nun einer Radiokarbondatierung unterzogen. Sie ergab: Das Knochenfragment gehörte einem Menschen des 4. Jahrhunderts Dies beweist zwar nicht, dass es tatsächlich ein Überbleibsel des Heiligen ist, aber es bestätigt immerhin die Möglichkeit. „Bei vielen Relikten, die wir untersuchen, stellt sich heraus, dass sie aus einer späteren Zeit stammen und deshalb nicht zu einer bestimmten Zuordnung passen“, sagt Higham. „Im Fall dieses Knochenfragments deutet das Datierungsergebnis hingegen darauf hin, dass wir es möglicherweise tatsächlich mit einem Überrest des heiligen Nikolaus zu tun haben“.

Einer geheimnisvollen Figur auf der Spur

Historischen Quellen zufolge war Nikolaus im Verlauf des 4. Jahrhunderts der Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien. Über sein Leben gibt es allerdings nur wenige belegte Tatsachen. Der Legende nach war er ein reicher Mann, der für seine Großzügigkeit bekannt war. Dies hat ihm seine Rolle als Geschenkeüberbringer im Rahmen von christlichen Bräuchen eingebracht.

Nikolaus wird nun auch weiterhin im Visier der Wissenschaftler bleiben, denn wie sie betonen, gibt noch interessantes Forschungspotenzial. Ein Aspekt ist demnach, dass die Bari-Sammlung nicht das volle Becken des Heiligen umfasst – das jetzt untersuchte Fragment fehlt. Dabei handelt es sich um einen Hinweis, dass die Nikolaus zugeschriebenen Überreste tatsächlich von einer einzigen Person stammen. „Dies ermutigt uns, nun auch weitere Fragmente zu untersuchen, um zu zeigen, dass die Knochenreste tatsächlich von demselben Individuum aus dem vierten Jahrhundert stammen“, sagt Co-Autor Georges Kazan. Man darf also gespannt sein, was die Wissenschaftler noch über die möglichen Überreste des Nikolaus herausfinden werden.

Anzeige
Quelle: University of Oxford
Anzeige
DAMALS | Aktuelles Heft
Bildband DAMALS Galerie
Der Podcast zur Geschichte

Geschichten von Alexander dem Großen bis ins 21. Jahrhundert. 2x im Monat reden zwei Historiker über ein Thema aus der Geschichte. In Kooperation mit DAMALS - Das Magazin für Geschichte.
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
 
Anzeige
Wissenschaftslexikon

Funk|spot  〈[–spt] m. 6〉 kurzer, ca. 10–30 Sekunden dauernder Beitrag im Hörfunk, in dem für ein Produkt od. eine Veranstaltung geworben wird [→ Spot … mehr

Rot|klee  〈m. 6; unz.; Bot.〉 rotblühender Klee, als Futter– u. Heilpflanze angebaut: Trifolium pratense

Mit|tel|fin|ger  〈m. 3; Anat.〉 mittlerer Finger, Finger zw. Zeige– u. Ringfinger

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige