Die Vielfalt nomadischer Lebenswelten und die oft konfliktreichen Begegnungen mit den Sesshaften stehen im Mittelpunkt der umfangreichen Ausstellung „Brisante Begegnungen – Nomaden in einer sesshaften Welt“, die das Hamburger Museum für Völkerkunde vom 17. November 2011 bis zum 20. Mai 2012 zeigt. Der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich „Differenz und Inte‧gration“, der an den Universitäten von Leipzig und Halle-Wittenberg angesiedelt ist, präsentiert spannende Ergebnisse seiner langjährigen Forschung.
5 000 Jahre nomadische Lebensweise von Marokko über Tibet bis Sibirien werden vorgestellt, und zwar nicht nur im Sonder-, sondern auch im Dauerausstellungsbereich des Museums. Die Besucher wandern also „nomadenähnlich“ durch das ganze Haus und erleben durch die gleichzeitige Präsentation die engen kulturellen Verflechtungen von Nomaden und Sesshaften. Vier Themenfelder gliedern die Schau: „Austausch und Handel“, „Natur und Tier – Arbeit und Produkt“ – hier wird die existentielle Bedeutung des Naturraums für Nomaden deutlich –, „Herrschaft und Kontrolle“ sowie „Migranten, Jobnomaden, Kunstnomaden“. Das letzte Thema schlägt die Brücke ins 21. Jahrhundert. Zudem kann man sich im Bereich „Quellen der Forschung“ über den Fund- bzw. Arbeitskontext der gezeigten Objekte informieren.