Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) hat der polnischen Universitätsbibliothek Posen 38 Bücher übergeben, die zwischen 1941 und 1943 im besetzten Polen geraubt und nach Göttingen überführt worden waren. Die SUB hatte die betroffenen Bücher im Rahmen eines Projekts zur Ermittlung von NS-Raubgut zwischen 2009 und 2011 in ihren Beständen aufgespürt.
Es handelt sich bei den Werken überwiegend um wissenschaftliche Gebrauchsliteratur und zeitgenössisches Kleinschrifttum aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, die allesamt den Besitzstempel der Universität Posen tragen. Das thematische Spektrum reicht von einer Amtsschrift des Völkerbundes von 1925 bis zu einem englischen Handbuch zur griechischen Verfassungsgeschichte aus dem Jahr 1896.
Im Zuge des Projektes, das die SUB mit Unterstützung der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche und –forschung am Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin durchführte, waren 1100 als eindeutige oder verdächtige NS-Raubgutfälle ermittelt worden. Sämtliche Fälle wurden der Internetdatenbank für Kulturgutverlust „Lost Art“ zur Verfügung gestellt und können im Göttinger Universitätskatalog recherchiert werden.