Drei Jahre vor der offiziellen Eröffnung des Deutschen Burgenmuseums wird auf der Veste Heldburg in Thüringen heute eine Pilotausstellung eröffnet. Damit haben die Besucher vorzeitig die Möglichkeit, sich über das geplante Museum, aber auch bereits über die Entwicklung des Burgenbaus in Mitteleuropa zu informieren.
Die Ausstellung informiert anhand ausgewählter maßstabsgetreuer Modelle über die Entwicklung des Burgenbaus vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, über die Planung und Zielsetzung des Deutschen Burgenmuseums auf der Veste Heldburg, das endgültig 2015 eröffnet werden soll, und über die aktuelle Bauforschung zur Heldburg. In einer eigenen Ausstellungseinheit sind Spielzeugburgen der Firma Playmobil zu bewundern. Damit wird deutlich, dass sich das künftige Burgenmuseum an alle Besuchergenerationen wendet und spielbegeisterte Kinder ebenso wie wissensdurstige ältere Burgenfreunde anspricht.
Ausstellungsort ist der „Heidenbau“, der aus dem Spätmittelalter stammende Ostflügel der Heldburg, mit dessen Errichtung um 1490 die Erweiterung der ursprünglich sehr kleinen Burganlage begann. Ab 2015 wird das Deutsche Burgenmuseum auch über den Französischen Bau verfügen können, der um 1560 vor die alte Ringmauer gestellt wurde und mit seinen vier Geschoßen die wichtigste Erweiterung der Burganlage war. Wie in kaum einer anderen Burg lässt sich an der Heldburg zeigen, dass die Geschichte der Burgen in Mitteleuropa nicht mit den Bauernkriegen zu Ende war, sondern bis weit in die Neuzeit hineinreichte, wie der Vorsitzende der Wartburg-Gesellschaft und Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, Prof. Dr. G. Ulrich Großmann, bei der Vorstellung des Ausstellungskonzeptes erklärte.