Das Deutsch-Russische Museum in Berlin-Karlshorst zeigt in einer neuen Ausstellung Aufnahmen des deutschen Propagandafotografen Benno Wundshammer aus dem Zweiten Weltkrieg. Dabei wird das Leben und Wirken Wundshammers genauso beleuchtet wie die Frage nach dem Umgang mit seinen Propagandafotos in den modernen Medien.
Benno Wundshammer (1913-1986) arbeitete schon in den 1930er Jahren für verschiedene Lokalblätter als Fotograf und Reporter. Im Vorfeld des deutschen Überfalls auf Polen wurde er in eine der neugeschaffenen Propagandakompanien der Wehrmacht eingezogen. Diese als eigene Waffengattung behandelten Kompanien bestanden aus Fotografen, Künstlern und Journalisten, die für die Kriegsberichterstattung verantwortlich waren. Sie wurden jedoch auch als reguläre Soldaten eingesetzt. Wundshammer kam an vielen Fronten Europas und Nordafrikas zum Einsatz, auch in Stalingrad. Im weiteren Verlauf des Krieges fotografierte er im Auftrag des Propagandablattes „Signal“, das vom Oberkommando der Wehrmacht herausgegeben wurde und als Hochglanzmagazin in verschiedenen Sprachen auch im Ausland vertrieben wurde. Nach dem Krieg fotografierte Wundshammer unter anderem für die Illustrierten „Revue“ und „Quick“.
Das Deutsch-Russische Museum hat für die Ausstellung mehr als hundert Fotografien aus dem Nachlass Benno Wundshammers aufbereitet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Neben einem Begleitkatalog greift auch ein umfangreiches Begleitprogramm die Aspekte der Ausstellung auf und erweitert sie: In Vorträgen und Podiumsgesprächen werden historische Zusammenhänge erörtert und Bezüge zur Gegenwart hergestellt. So berichten unter anderem heutige Fotokorrespondenten über ihre Arbeit in Kriegs- und Krisengebieten.
Die Ausstellung „Propagandafotograf im Zweiten Weltkrieg: Benno Wundshammer“ wird noch bis zum 15. Februar 2015 zu sehen sein.
