Immer stärker finden in der historischen Weltkriegsforschung Alltag und persönliches Erleben der Soldaten Berücksichtigung. Eine neue Initiative soll diese Forschungsrichtung unterstützen. Das Projekt „Erster Weltkrieg in Alltagsdokumenten“ hat es sich zum Ziel gesetzt, private Erinnerungsstücke aus dem Ersten Weltkrieg zu sichern und im Internet zugänglich zu machen. Gesucht werden Feldpostbriefe, Fotos, Tagebücher oder andere Objekte aus dem Ersten Weltkrieg.
Wer über derartiges Material verfügt, soll es selbst digitalisieren und die Digitalisate an die Projektredaktion senden. Technische Voraussetzungen sind: eine Digitalkamera mit einer Auflösung von zwei Megapixeln oder ein Scanner mit der Mindestauflösung von 300 dpi sowie ein PC mit Internet-Anschluss.
Das mehrjährige Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Oxford University, der Bayerischen Staatsbibliothek in München, der Staatsbibliothek zu Berlin und der Württembergischen Landesbibliothek/Bibliothek für Zeitgeschichte in Stuttgart und von Europeana. Europeana ist eine Internet-Plattform europäischer Bibliotheken, Archive und Museen. Sie erlaubt eine Recherche in inzwischen 15 Millionen digitalisierten Texten, Bildern, Tonaufnahmen und Filmen. Erste Reaktionen zeigen eine ähnlich erfreuliche Resonanz wie in Großbritannien, wo die Aktion schon 2008 durchgeführt wurde.