Drei Expeditionsreisen vornehmlich nach Polynesien, zwischen 1768 und 1779/80 unternommen, machten den britischen Seefahrer und Entdecker James Cook weltberühmt (vgl. DAMALS 12-2006). Ging man zuvor noch von einem sagenhaften „Südkontinent“ aus, so erfuhr das Weltbild der Europäer durch Cooks Reisen eine grundlegende Änderung: Neuseeland, Teile Australiens und die vielgestaltige Inselwelt der Südsee konnten nun kartographiert werden, Bilder von den in den fernen Regionen lebenden Menschen sowie umfassende Studien zu Geologie, Flora und Fauna der besuchten Inseln schufen konkrete Vorstellungen von diesem Teil der Welt.
In der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn ist noch bis zum 28. Februar die Ausstellung „James Cook und die Entdeckung der Südsee“ zu sehen. Sie vereint erstmals mit 550 präsentierten Exponaten diejenigen ethnographischen und naturhistorischen Objekte, die Cook von seinen Reisen mit zurückbrachte und die bald danach in zahl‧reiche Museen und Sammlungen verstreut wurden. Kostbarer Federschmuck, dekorative Holzobjekte und kunstvolle Flechtarbeiten bezeugen eindrucksvoll die hohe Kunstfertigkeit der Südseevölker; Karten, Zeichnungen und Gemälde veranschaulichen den Blick der Europäer auf das Fremde.
Zur Ausstellung ist ein schön bebilderter, ausführlicher Katalog im Hirmer Verlag erschienen. Anschließend wird die Schau im Völkerkundemuseum Wien (10. Mai – 13. September 2010) und im Historischen Museum Bern (7. Oktober 2010 – 13. Februar 2011) zu sehen sein.