Das Denkmalamt der Stadt Frankfurt hat Überreste eines Turms der Stadtbefestigung der römischen Stadt Nida aus dem 3. Jahrhundert freigelegt. Die Grabung erfolgte im Zuge aktueller Baumaßnahmen.
Die römische Provinzhauptstadt Nida liegt in den heutigen Gemarkungen Heddernheim und Praunheim. Nida war ab 85 n. Chr. der Verwaltungssitz der Civitas Taunensium innerhalb der Provinz Germania Superior (Obergermanien). Im 3. Jahrhundert wurde das römische Stadtgebiet, als Reaktion auf die alemannischen Übergriffe, durch eine Befestigungsmauer mit Toren gesichert. Damit war den römischen Stadtbewohnern zwar kurzzeitig geholfen, letztlich führten die Übergriffe aber dennoch zur Räumung der rechtsrheinischen Gebiete und zum Rückzug auf den Rhein als Reichsgrenze.
Die Fundstelle ist alles andere als unversehrt. Zwischen 1961 und 1973 wurden Hochhäuser, Tiefgaragen, U-Bahntrassen und eine Schnellstraße auf einer Fläche von 500.000 Quadratmetern errichtet. Archäologische Untersuchungen waren nur in geringem Umfang möglich. Dies gilt auch für den Bau der U-Bahn-Trasse, die in offener Bauweise die Grabungsfläche ebenso durchschneidet wie die Trasse der Rosa-Luxemburg-Straße und der Erich-Ollenhauer-Ring. Hier konnten 1966 ausschließlich die Böschungen untersucht werden. Dementsprechend eingeschränkt sind die bisherigen Kenntnisse der römischen Stadtstruktur an dieser Stelle, die sich durch die laufenden Untersuchungen und Funde nun aber deutlich erweitern. Angestrebt wird, die Überreste des Tores weitestgehend im Boden zu erhalten.