Die hochkarätige Ausstellung versammelt eine Auslese biblischer und liturgischer Handschriften aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts, die vormals im Bamberger Domschatz und in der Dombibliothek verwahrt wurden. Sie waren Teil der Schenkungen, die Heinrich II. (gest. 1024) dem von ihm gegründeten Bamberger Bistum zugewandt hatte. Seine Buchstiftungen überdauerten als wohlgehütetes herrscherliches Vermächtnis die Zeitläufte; mit ihnen verfügt Bamberg über die einzige am Ursprungsort erhaltene kaiserliche Handschriftensammlung des Hochmittelalters.
Zu sehen sind Codices, die in herausragenden Zentren klösterlicher Buchherstellung geschaffen wurden – in Fulda, Regensburg und Seeon sowie auf der Bodenseeinsel Reichenau. Zu der meisterlichen Kalligraphie tritt die Ausstattung der Bände mit ganzseitigen Bildern und Schriftzierseiten von erstrangiger künstlerischer Qualität. Auch die Prachtentfaltung der Einbände mit Elfenbeinreliefs, Gold- oder Silberschmiedearbeiten und erlesenen Seidenstoffen bezeugt die Verehrung, die dem verkündeten Wort Gottes und der Liturgie entgegengebracht wurde.
Die Ausstellung macht das facettenreiche Spektrum der Buchkunst der ersten Jahrtausendwende beispielhaft anschaulich. Der Bildschmuck schließt biblische Szenen ebenso ein wie Darstellungen des Herrschers, die diesem ein ehrendes Gedenken und ein immerwährendes Gebet für das Seelenheil sichern sollten.
Mit mehreren Blättern und dem Einband des Sakramentars Heinrichs II. steuert die Bayerische Staatsbibliothek München – wie schon bei früheren Ausstellungen – Leihgaben aus dem Ausstattungsgut des Bamberger Doms bei.
Startseite Bilderwechsler: Initialseite Daniel (Detail). Aus: Das Hohe Lied und das Buch Daniel mit Kommentar. Reichenau, um 1000. Staatsbibliothek Bamberg, Msc.Bibl.22, fol. 32r (Foto: Gerald Raab).