Zwei Meter unter der Flusssohle lag an der Pöppelmannbrücke in Grimma seit über 450 Jahren ein bronzener Rammbär aus der Frührenaissance. Ein schmuckverzierter Fallhammer, der beim Brückenbau um 1540 zum Einstemmen des Holzfundamentes benötigt wurde.
Kürzlich fanden Brückenbauarbeiter den bestens erhaltenen Hammerkopf. Es wird vermutet, dass es sich bei dem Prachtstück um eine Einzelanfertigung handelt. „Vergleichbare Stücke sind sehr selten. Es scheint vermutlich europaweit der Einzige seiner Art zu sein“, meint Günter Unteidig von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landratsamts.
Geschmückt ist der 200-Kilo-Koloss mit dem Grimmaer Stadtwappen. Eine Banderole gibt Aufschluss über den Gießer. Auf ihr steht: „Hans Schwarz von Hage – neu gemacht 1537“. Nachdem der Rammbär wieder im alten Glanz erstrahlt, soll er im Rathausfoyer zusammen mit Holzpfählen aus dem 14. Jahrhundert ausgestellt werden. Die guterhaltenen Holzreste eines frühen Vorgängerbaus der Uferverbindung, fand man ebenfalls bei den Ausgrabungen. Auch drei alte Schusswaffen schlummerten unter dem Flussbett. Unter ihnen ein Steinschlossgewehr, welches im 30-jährigen Krieg zum Einsatz kam, und zwei Luntenschlossgewehre aus der Zeit der Völkerschlacht von Leipzig. Die Fundstücke werden derzeit konserviert und die Fundstelle wieder befüllt.
Seit dem vergangenen Jahr laufen die Wiederaufbauarbeiten an der Pöppelmannschen Steinbrücke. Bis 2012 soll diese fertiggestellt werden. Über 6,4 Millionen Euro investiert der Freistaat Sachsen in die Instandsetzung.