Unter dem Titel „Auf breiten Schultern“ widmet das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum noch bis zum 20. März 2011 eine Sonderausstellung der Sozialgeschichte des Bergbaus. Da die Arbeit unter Tage besonders ungesund und gefährlich war, gründeten Bergleute bereits vor 750 Jahren eine Solidarorganisation zur gegenseitigen Absicherung. Im Jahr 1260 nennt eine Urkunde erstmals eine „Bruderschaft“ Goslarer Kumpel. Dies gilt heute als Geburtsstunde der Bergbau-Knappschaften, somit der ältesten Sozialversicherung der Welt.
Anlässlich dieses Jubiläums hat das Bergbau-Museum Exponate von 66 Leihgebern zusammengetragen und durch eigene Ausstellungsstücke ergänzt. Mittelalterliche Urkunden, ein Gemälde Lucas Cranachs des Älteren oder eine Panorama-Darstellung des Bergbaus im 17. Jahrhundert sind nur einige Höhepunkte der Schau. Es wird der Bogen gespannt von der Gründung der Knappschaften als fromme Bruderschaften im Mittelalter über deren Entwicklung während der Reformation und im Industriezeitalter bis hin zu aktuellen sozialen Themen der Gegenwart. Dabei gewährt die Ausstellung auch interessante Einblicke in den vorindustriellen Bergbau. Ein umfassender Katalog ist zur Ausstellung erschienen.