Seit Ende Oktober ist es wiedereröffnet, das traditionsreiche „Rautenstrauch-Joest-Museum“ in Köln . Und: Die lange Wartezeit hat sich gelohnt! Auf 3600 Quadratmetern werden 2000 Exponate in stimmungsvollen Inszenierungen und Arrangements als ein Dialog der Kulturen präsentiert. Das wirklich neuartige Ausstellungskonzept orientiert sich nämlich an verschiedenen thematischen Schwerpunkten, nicht an den Herkunftsgebieten der Objekte. So werden aufschlussreiche Vergleiche möglich.
Begrüßt wird der Besucher mit einem imposanten Reisspeicher von der indonesischen Insel Sulawesi sowie einem kompletten Gamelan-Orchester aus Java. Dann kann er sich mit Themen wie Grenzen und Wohnen, Religionen und Rituale, Kleidung und Schmuck oder Tod und Jenseits befassen. Immer wieder werden traditionelle Sichtweisen auf fremde Kulturen aufgebrochen. So kann man etwa eindrucksvolle afrikanische oder asiatische Kultstatuen als Kunstobjekte genießen oder durch eingeblendete Texte etwas über ihre Funktion erfahren.
In der Abteilung „Lebensräume“ werden Wohnformen der Indianer und der Tuareg gezeigt, dazu ein traditioneller türkischer Empfangsraum und ein Männerhaus aus West-Neuguinea. Ein interaktiver Tisch veranschaulicht globale Vernetzungen, etwa Migrations- oder Produktionswege. Und die Kleidung: Mit ihr können Macht und Prestige, regionale oder religiöse Zu‧gehörigkeit, Geschlecht und sozialer Rang ausgedrückt werden. Verzaubern lassen kann man sich schließlich von aus‧drucksvollen Masken oder von wunderschön inszenierten Buddha-Statuen. Fazit: Unbedingt anschauen!