Wenn Menschen gegen Lärm im Hintergrund anreden, nähert sich die Tonhöhe ihrer Stimme den typischen Tönen der westlichen Musik an. Das hat der schwedische Neurowissenschaftler Martin Braun herausgefunden, berichtet das Fachmagazin „Nature“ in seiner Online-Ausgabe.
Die Tonhöhen beim Sprechen stimmen sehr genau mit dem gängigen Tonsystem in der Musik überein, stellte Braun bei seinen Tests mit 15 Holländern fest. Das F und das G beispielsweise kamen bei Übungen in einem stillen Raum besonders häufig vor. Mussten die Testpersonen gegen Hintergrundgeräusche ankommen, wurde das Klangbild ihrer Stimmen noch musikalischer: Das C, E, F, G und A überwogen, was den gängigsten Tönen in der westlichen Musik entspricht.
Mit der Sprachmelodie können die Sprecher besser die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers auf sich ziehen, vermutet Braun. Auch schließt er aus seinen Ergebnissen, dass die meisten Menschen ein Gedächtnis für absolute Tonhöhen haben. Der Forscher hat seine Ergebnisse im Fachmagazin „Acoustics Research Letters Online“ veröffentlicht.
Ulrich Dewald
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