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Stuttgart strahlt im Herbst im „Glanz der Zaren“

Geschichte|Archäologie

Stuttgart strahlt im Herbst im „Glanz der Zaren“
Plakat zur Romanow-Ausstellung in Stuttgart. (Foto: Landesmusem Württemberg)

Vor 400 Jahren betraten die Romanows mit der Thronbesteigung von Zar Michael I. die Bühne der Weltpolitik. Das Landesmuseum Württemberg wird sich im Rahmen einer Großen Landesausstellung intensiv mit den russisch-württembergischen Beziehungen auseinandersetzen. Vom 5. Oktober 2013 bis zum 23. März 2014 zeigt das Landesmuseum die Schau „Im Glanz der Zaren. Die Romanows, Württemberg und Europa”, eine Kooperation mit sieben russischen Museen und Schlössern in St. Petersburg und Moskau.

Mit keiner anderen Dynastie unterhielt das Haus Württemberg so enge familiäre Verbindungen wie mit den Romanows. Fünf Eheschließungen hat es zwischen den Familien in der Zeit von 1776 bis 1874 gegeben. Zwei württembergische Prinzessinnen, die in Russland den Namen Maria Fjodorowna bzw. Elena Pawlowna annahmen, haben in St. Petersburg Geschichte geschrieben. Drei russische Großfürstinnen – die späteren württembergischen Königinnen Katharina und Olga sowie die Herzogin Wera – haben sich in Stuttgart durch ihren Einsatz vor allem für junge Frauen, Arme und Behinderte verewigt. Noch heute achtet man sie als engagierte Sozialpolitikerinnen.

Warum nahm der russische Großfürst Paul, zukünftiger Herrscher über eine Großmacht, Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg zu seiner Frau? Sie war nicht einmal die Tochter des württembergischen Herrschers, sondern die seines jüngeren Bruders, des herzoglichen Statthalters in der kleinen württembergischen Besitzung Mömpelgard. Und warum heiratete Olga, die märchenhaft reiche Zarentochter den vergleichsweise armen und machtlosen württembergischen Kronprinzen Karl? Ausgehend von den fünf Ehen – der Russinnen in Württemberg und der Württembergerinnen am russischen Zarenhof – gibt die Ausstellung einen Eindruck vom Prunk und der Pracht der Zaren, aber auch von Heimweh und Alltag der Ehefrauen, von Glaube und Mythos und vom regen Austausch zwischen Russland und Württemberg in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Ausstellung wird die russisch-württembergischen Beziehungen im europäischen Kontext zeigen, denn keine der Ehen wurde aus Zuneigung, sondern vor allem aus politischem Kalkül geschlossen. Im europäischen Machtkampf stand Württemberg im Fokus der imperialen Interessen Russlands. In diesem Zusammenhang werden die großen europäischen Potentaten in der Ausstellung ihren angemessenen Auftritt bekommen: Katharina die Große, Napoleon, Zar Alexander I. und Kaiser Wilhelm. Für Kinder wird es die Mitmachausstellung „Märchenhaftes Russland” geben, die im Rahmen des Kindermuseums „Junges Schloss” konzipiert wurde.

Ausgehend von den dynastischen Beziehungen wird die Ausstellung den Glanz veranschaulichen, der am Petersburger Hof herrschte und von dem auch etwas auf Stuttgart ausstrahlte, als sich das Zarenhaus mit Württemberg verband: Die berühmte Mitgift der Zarentochter Olga wird in Teilen rekonstruiert. Etwa 120 prunkvolle Objekte daraus werden im Landesmuseum (Altes Schloss, Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart, Tel.: +49 711 89 535 111) zu sehen sein – zum zweiten Mal, denn schon 1846 wurde Olgas Mitgift der Bevölkerung zur Schau gestellt. Die Ausstellung wird beeindruckende Exponate zeigen, die zum Teil erstmals außerhalb Russlands zu sehen sind. Renommierte russische Museen, wie Kreml, Staatliches Historisches Museum Moskau oder das Reservat Pawlowsk konnten als Leihgeber für prunkvolle Objekte gewonnen werden. Über 150 Objekte, Gemälde, Skulpturen, Möbel, Juwelen, Gold, Silber und Porzellane, werden die weite Reise nach Stuttgart antreten: Sie werden von Russland aus nach Helsinki, dann mit dem Schiff über die Ostsee nach Travemünde und von dort ins Landesmuseum Württemberg verbracht.

Quelle: Landesmuseum Württemberg
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