Durch den Einfall des spanischen Eroberers Francisco Pizarro und seiner Horde von gut 160 Schatzjägern fand die Inka-Kultur ein jähes und blutiges Ende. Die Spanier verboten den Inkas die Mumifikation ihrer Toten, die sie für ein heidnisches Ritual hielten.
Unter den rund 2.400 Mumien finden sich die Überreste von Erwachsenen, Kindern, Babies und älteren Menschen aus allen Schichten der Inka-Gesellschaft. Einige mumifizierte Körper der sozial höher gestellten Inkas trugen noch den kunstvoll aus Federn hergestellten Kopfschmuck Andere Mumien sind mit grober Baumwolle zu Bündeln zusammengeschnürt, die zusammen mit den Grabbeigaben einige Hundert Kilo wiegen. Bisher, so Cock, wurden in einem sehr zeitaufwändigen und kostspieligen Prozess erst drei dieser Bündel geöffnet.
Die Grabungen mussten im Juli vergangenen Jahres beendet werden, da die Siedlung, unter der sich der Inka-Friedhof befindet, aus Entwicklungsgründen dem Erdboden gleichgemacht wurde. Cock und sein Team arbeiten die letzten drei Jahre ohne Unterlass, um soviele Mumien wie möglich zu retten. „Hier wegzugehen war sehr frustrierend, denn was zurückgeblieben ist, hätte ein großer Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Inkas sein können.“ Allerdings sei der Friedhof schon vorher zu einem großen Teil durch versickernde Abwässer aus der Slumsiedlung zerstört worden.