Werden Bier und Wein teurer, profitiert die ganze Gesellschaft: Todesrate, Verbrechen, Erkrankungen und viele weitere Aspekte, die mit Alkoholkonsum zusammenhängen, gehen zurück. Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Wissenschaftler nach einer Auswertung von 50 Studien, die sich mit Preissteigerungen bei alkoholischen Getränken und deren gesellschaftlichen Auswirkungen beschäftigten. Den Forschern zufolge verdeutlicht diese Analyse, dass ein Preisanstieg beispielsweise durch höhere Alkoholsteuern nicht nur das Trinken selbst reduziert, sondern auch die kostspieligen und unangenehmen Folgen des Alkoholkonsums.
Für ihre Auswertung nutzen die Forscher Informationen aus Studien der vergangenen 50 Jahre, die einen Zusammenhang zwischen Alkoholpreisen und gesellschaftlichen Aspekten untersucht hatten. Die Ergebnisse der einbezogenen Studien seien überraschend einheitlich gewesen und ließen sich wie folgt resümieren: Eine Verdoppelung der durchschnittlichen Alkohol-Steuer hätte 35 Prozent weniger alkoholbedingte Todesfälle zur Folge, elf Prozent weniger tödliche Verkehrsunfälle und einen Rückgang von 1,4 Prozent bei Verbrechen. Sogar die Möglichkeit für einen Rückgang bei sexuell übertragbaren Krankheiten um sechs Prozent leiten die Forscher aus ihren Daten ab.
Die Alkoholsteuer ist in vielen Ländern ein ständiger Diskussionspunkt. Der Studienleiter Alexander Wagenaar kommt vor dem Hintergrund der Ergebnisse aber zu einem eindeutigen Fazit: „Eine simple Anpassung der Alkoholsteuer könnte Tausende von Leben retten und dem Staat eine Menge Geld sparen“.
Alexander Wagenaar (University of Florida, Gainesville) et al.: American Journal of Public Health, Onlinevorabveröffentlichung, doi: 10.2105/AJPH.2009.186007 dapd/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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