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Tod im Schacht

Das Massaker auf dem "Platz des Himmlischen Friedens"

Tod im Schacht

Nachts um 4.20 Uhr erreichte Betriebsführer Berg die Schreckensmeldung: Eine große Explosion hatte sich in der Grube Radbod ereignet, zahlreiche Brände waren ausgebrochen. Der Grund für die Katastrophe war eine Schlagwetter-Explosion, durch die 350 Bergleute den Tod fanden; nur 47 Betroffene überlebten. (Als Schlagwetter bezeichnet man ein hochentzündliches Gemisch von fünf bis 15 Prozent Methangas, auch Grubengas genannt, mit Luft.) Zechendirektor Andre und andere Beamte eilten zum Unglücksort, leiteten die Rettungs- und Bergungseinsätze und veranlassten schließlich die Flutung der Grube, um die Brände zu löschen.

Nachdem das eingelassene Wasser aus der Grube abgepumpt worden war, wurden drei „Königliche Einfahrer“ damit beauftragt, die Aufräumarbeiten zu beaufsichtigen und durchzuführen. Einer von ihnen, Moritz Wilhelm, führte über seine Tätigkeit ein Tagebuch. Olaf Schmidt-Rutsch und Ingrid Telsemeyer haben den Bericht Wilhelms, ergänzt durch dessen Zeichnungen, in einem vorzüglich bearbeiteten Quellenband herausgebracht (Essen 2008).

Wilhelms tägliche Aufzeichnungen geben, gerade weil sie äußerst sachlich abgefasst sind, einen erschütternden Einblick in das Grauen, das ihn unter Tage erwartete: Überall fand er verstreute Leichen, Kleidung, Werkzeuge. Seine minutiösen Schilderungen der Gesamtlage sollten dazu beitragen, die Unglücksursache zu erforschen, über die bis heute keine endgültige Klarheit besteht. Der öffentlich erhobene Vorwurf, die Verantwortlichen hätten die Grube zu früh geflutet und damit Überlebende getötet, wurde in einem anschließenden Prozess entkräftet.

Quelle: Dr. Heike Talkenberger
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