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Tuchintarsien aus ganz Europa

Geschichte|Archäologie

Tuchintarsien aus ganz Europa

Das Österreichische Museum für Volkskunde in Wien präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen in Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz vom 2. Oktober 2009 bis 14. März 2010 die Sonderausstellung Tuchintarsien in Europa von 1500 bis heute. In einer repräsentativen Werkschau einzigartiger textiler Bilder, die von Privatsammlungen und Museen aus Großbritannien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen und Australien zur Verfügung gestellt wurden, offenbaren sich dem Betrachter Bildgeschichten, die in ihrer Farbigkeit und Einmaligkeit nicht zu überbieten sind.

Die Ausstellung, in der 30 Originalexponate der Öffentlichkeit zum ersten Mal zugänglich gemacht werden, basiert auf einem groß angelegten Forschungsprojekt, das vor mehr als zehn Jahren vom Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen in Berlin – SPK initiiert wurde. Erst infolge des dadurch erzielten Aufbaus eines internationalen Netzwerkes von KunsthistorikerInnen wurde es möglich, die kulturhistorischen Zusammenhänge der Bilder- und Themenvielfalt von textilen Arbeiten, wie sie in den verschiedenen europäischen Regionen zwischen dem 15. und dem 20. Jahrhundert produziert wurden, zu erfassen und diese soziokulturell und kunstgeschichtlich aufzuarbeiten.

Als Resultat dieses außergewöhnlichen Projekts entstand ein umfassender Katalog, in dem 70 Tuchintarsienobjekte erfasst und hinsichtlich ihres historischen Hintergrundes erläutert wurden, und eine spannende Ausstellung, die erstmalig Auskunft und Aufschluss gibt über die Herkunft, die Herstellung, die Verwendung und die Produzenten dieser textilen Objekte. Eine exquisite Auswahl großer und kleiner dekorativer Behänge und Decken dokumentiert ihre Vielfalt an Themen, Motiven und Bildern. Stolze Reiter, seltsame Typen und Charaktere, zarte Blüten, wilde Tiere und fromme Geschichten – zusammen bilden sie einen beeindruckenden und abenteuerlich barocken Bilderkosmos. Viele dieser Motive mögen vielleicht aus heutiger Sicht befremdlich und ungewöhnlich wirken, gleichzeitig jedoch geben sie uns die Möglichkeit, Szenarien der europäischen Geschichte nachzuspüren, Königs- und Adelshäusern, sowie historischen Persönlichkeiten zu begegnen, in religiöse Bilderwelten einzutauchen und den handwerklichen Stolz, der allen textilen Objekten immanent ist, nachzuerleben.

Die ausgestellten textilen Objekte sind großartige Dokumente des ornamentalen Designs, von denen einige sogar den Einfluss textiler Techniken aus Asien erkennen lassen. Die gemeinsame Besonderheit der in der Ausstellung präsentierten Textilien besteht in ihrer aufwändigen Grundtechnik – nämlich der Intarsienarbeit, im angelsächsischen Raum „inlaid patchwork“ genannt.

Ebenfalls Teil der Ausstellung ist der Bildteppich „Stückwerk Berlin – Stückwerk Europa“ der Berliner Textilkünstlerin Ursel Arndt. Entstanden ist das „zu Stoff gewordene Graffiti“, das die aktuelle Bilderwelt gesprayter Schablonenbilder zum Thema hat, im Rahmen eines Kunstprojekts, das die Künstlerin initiiert und gemeinsam mit Näherinnen in einem „offenen Atelier“ im Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen in Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz realisiert hat. Ingesamt wurden 98 Motive verarbeitet, wobei den Näherinnen, die die Technik des intarisierten Nähens an einem vorgegeben Motiv erlernten, die Motivauswahl freigestellt war.

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Nach den Präsentationen im Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen in Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und im Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien wird die Ausstellung Tuchintarsien in Europa von 1500 bis heute auch im Stadtmuseum in Bautzen (Deutschland) und im Art Gallery Museum and Discovery Centre in Leeds (Großbritannien) zu sehen sein.

Bild: Tuchintarsie mit den Egalisierungsfarben der k.u.k. Armee /Österreich/Ungarn | Österreich/Ungarn, um 1912 | 94 x 136 cm | Wolle | Heeresgeschichtliches Museum „Arsenal“, Wien/Österreich, Inv.-Nr.: 2006/06/79

Quelle: Österreichisches Museum für Volkskunde
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