Wie setzten sich Menschen früherer Zeiten mit dem Tod auseinander? Welche Bestattungsrituale bildeten sie aus, wie trauerten sie, wie gedachten sie der Toten? Und welche Konzeptionen des Jenseits gab es? Diesen Fragen widmet sich eine große, aufwendig gestaltete Ausstellung im Staatlichen Museum für Archäologie in Chemnitz noch bis zum 21. Mai 2018. Ausgehend von dem gut erforschten prähistorischen Gräberfeld von Niederkaina bei Bautzen (Oberlausitz), fächert die Schau auf, wie man in verschiedenen Kulturen mit dem Tod umging.
Für das knapp 2000 Bestattungsplätze umfassende Gräberfeld von Niederkaina konnte ein aufwendiges Ritual rekonstruiert werden, bei dem die Toten zunächst aufgebahrt, mit einem Leichenzug zum Bestattungsplatz geleitet und dort im Rahmen eines Opferfestes verbrannt wurden. Das Grab wurde durch die Ausstattung mit kleinen Öfen, winzigen Vorratsgefäßen und Geschirr zum neuen Haus des Verstorbenen und diente als Ort des Totengedenkens. Verglichen werden all diese Praktiken mit Beispielen aus dem alten Ägypten, China und Indien sowie mit keltischen, antiken oder christlichen Bräuchen. Mit einem Blick auf den Tod in der Neuzeit und unsere heutigen Einstellungen endet die sehenswerte Schau.