Das Medizinische Zentrum der University of Mississippi berichtet beispielsweise über eine Steigerung von 18 Prozent in der Geburtsaufnahme gegenüber September vorigen Jahres und musste bereits zusätzliches Personal einstellen. Im größten Krankenhaus der Stadt Raleighs/North Carolina wurde eine 13,5-prozentige Zunahme festgestellt.
Ein Kliniksprecher erklärte, ein ähnlicher Anstieg der Geburtenzahlen sei letztmals 1997 verzeichnet worden. Neun Monate vorher hatte Hurrikan Fran in 4,5 Millionen amerikanischen Haushalten Stromausfälle verursacht. Über die Gründe des Baby-Booms wird spekuliert. Offensichtlich hatten viele amerikanische Paare aus Furcht vor einem Milleniums-Bug oder um dem Silvestertrubel zu entgehen den Jahreswechsel zu Hause verbracht.
Einige Mediziner gehen davon aus, dass die meisten Kinder in kälteren Breitengraden traditionell im Winter gezeugt werden. Zumindest in North Carolina könnten deshalb auch die Rekordschneefälle im Januar 2000 die Ursache für steigende Geburtenzahlen sein. Weniger spektakuläre Theorien glauben den Grund im derzeitigen Aufschwung der US-Wirtschaft gefunden zu haben.
Eine andere Art Baby-Boom wird auch bei den chinesischen Immigranten in den USA verzeichnet. Am 4. Februar begann nach dem chinesischen Kalender das Jahr des Drachens. Da in einem Drachenjahr geborene Kinder als Glückspilze angesehen werden, versuchen viele Familien in diesem Jahr ihr Baby zu bekommen.
Almut Bruschke-Reimer