Für die Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“, die anlässlich des Wittelsbacherjahres 2013 ab dem 8. September im Museum Zeughaus und im Barockschloss Mannheim zu sehen sein wird, kehren zehn kostbare Bildhandschriften in die Kurpfalz zurück. Die Manuskripte waren im Zuge des Dreißigjährigen Krieges aus der Bibliotheca Palatina Heidelberg nach Rom überführt worden und bilden als Leihgabe der Biblioteca Apostolica Vaticana nun eines der Herzstücke der Ausstellung.
Bei der Bibliotheca Palatina handelt es sich um die bedeutendste Büchersammlung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Als im August 1622 General Tilly, Feldherr der katholischen Liga, die Kurpfalz eroberte, setzte Papst Gregor XV. die Überführung der Bestände in die Vatikanische Apostolische Bibliothek durch. 1816 kehrten die deutschen Handschriften zwar auf der Grundlage der Regelungen des Wiener Kongresses in die Universitätsbibliothek Heidelberg zurück, die lateinischen Manuskripte verblieben jedoch in Rom.
Bei den Leihgaben handelt es sich unter anderem um eine astrologisch-astronomische Handschrift aus dem Werk Sebastian Münsters sowie eine reich illustrierte theologische Schrift Winands von Steeg. Die Mannheimer Ausstellung (Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Zeughaus C5, 68159 Mannheim, Tel: 0621-2933150) spannt den Bogen von der Verleihung der Pfalzgrafenwürde an Herzog Ludwig I. von Wittelsbach im Jahr 1214 bis hin zur offiziellen Auflösung der Kurpfalz im Jahre 1803 und vereinigt rund 600 Exponate. Das Geschichtsmagazin DAMALS ist Kooperationspartner der Wittelsbacher-Ausstellung in Mannheim.