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Versunken. Entdeckt. Gerettet. Schiffsfunde aus Mittelalter und Früher Neuzeit

Geschichte|Archäologie

Versunken. Entdeckt. Gerettet. Schiffsfunde aus Mittelalter und Früher Neuzeit

Die in Mittelalter und Früher Neuzeit versunkenen Schiffe gehören zum herausragend wertvollen archäologischen Kulturgut. Die Wasserfahrzeuge und Gerätschaften, die Ladungen und Alltagsgegenstände an Bord blieben über Jahrhunderte unter Wasser konserviert. Während viele hölzerne Wrackteile noch auf den Abschluss der Jahre andauernden Konservierung warten, sind nun zum ersten Mal die spektakulärsten nordeuropäischen Unterwasserfunde aus Mittelalter und Früher Neuzeit gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen. Der mittelalterliche Warentransport und der frühneuzeitliche Entdeckerdrang sind ohne Schiffe nicht denkbar. Die Seefahrt ermöglichte den reichen Austausch trotz hunderter und tausender Kilometer Entfernung. Neben Kaufleuten aus Skandinavien und aus dem Baltikum trugen auch die deutschen Fernhändler zum regen Handelsverkehr zwischen Nord und Ost bei. Innovationen und Veränderungen im Schiffbau sowie gesellschaftlicher Fortschritt überschlugen sich. In den vergangenen Jahren konnte die Unterwasserarchäologie durch zahlreiche neue Funde zu großartigen Erkenntnissen gelangen. Archäologen, Forschungstaucher und Museumsfachleute haben sich zusammengetan, um in der Sonderausstellung im Schwedenspeicher die gehobenen „Schätze“ zu präsentieren, die bedeutendsten Erkenntnisse vorzustellen und Einblicke in das aufregende Gebiet der Unterwasserarchäologie zu bieten.

Die Ausstellung präsentiert die wichtigsten Fundregionen mit ihren zentralen Schiffsfunden. Der Vordersteven eines gehobenen Schiffs wird in voller Größe über zwei Etagen des Museums gezeigt. Darüber hinaus thematisiert die Ausstellung die aktuelle Diskussion zur Bezeichnung der verschiedenen Schiffstypen. Was ist eigentlich eine Kogge? Was für Konsequenzen haben die Neudatierungen der Poeler Kogge und des Gellenwracks für diese Diskussion? Beide Schiffe sind nach neuesten Datierungen 400 Jahre jünger als bisher gedacht und datieren offenbar ins 18. Jh. Um die bekannten Wracks ranken sich nach wie vor viele Fragen und Rätsel, die vorgestellt werden und die Faszination an historischer Schifffahrt wecken sollen. Anhand der originalen Schiffsteile bietet sich also die besondere Möglichkeit, den Besuchern die Herausforderungen bei der typologischen Einordnung von Schiffen vor Augen zu führen. Und: Vor Stade liegt das bisher einzige bekannte Binnenschiff des 17. Jh. am Grund der Elbe, das in einer spannenden Inszenierung direkt in die Ausstellung projiziert wird.

Die Ladung der Schiffe ermöglicht vielfältige Rückschlüsse auf die jeweiligen Fernhandelsbeziehungen. Viele Funde geben preis, welche Fracht sich einst an Bord gefunden hat und woher sie stammte. So werden u.a. Fässer mit isländischem Schwefel, Rentiergeweihe und Kalkplatten aus Öland ausgestellt werden. Das Museum Schwedenspeicher liegt direkt am alten Hansehafen in Stade und ist der ideale Ausstellungsort für dieses Thema. Denn bei der berühmten Stader Hafengrabung von 1989 kamen direkt neben dem heutigen Museum zahlreiche Schiffsfunde zutage. Vor allem in Kombination mit der großen Hanseausstellung, die seit der Neueröffnung des Museums 2011 ein besonderes Highlight des Hauses darstellt, ergibt sich eine perfekte Symbiose für die Besucher.

Die ausgestellten Funde, die didaktische Aufbereitung und das Rahmenprogramm lassen die Geschichte der Seefahrt sowie die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte von Mittelalter und Früher Neuzeit an einem selbst geschichtsträchtigen Ort lebendig werden. Faszination für die traditionelle Schiffsbaukunst zu wecken, aber auch auf die sozialgeschichtlichen Erkenntnisse einzugehen, sind zentrale Anliegen der Ausstellung. Auf vielen, auch medialen Ebenen, kann der Besucher sich dem Thema der Unterwasserarchäologie widmen.

Quelle: Regina Wetjen
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