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Versunkener Schatz in der Elbe

Piraten auf dem Traunsee

Versunkener Schatz in der Elbe
Vor 188 Jahren sank der Frachtensegler „Gottfried“ bei einem schweren Sturm in der Elbmündung bei Cuxhaven. An Bord befanden sich wertvolle Schätze aus dem alten Ägypten. Ein Teil davon wird nun in vergleichenden Objekten und Repliken im Natureum Niederel

Im Oktober vergangenen Jahres wurde auf der Museumsinsel in Berlin die Ägyptische Sammlung an ihrem historisch angestammten Platz wiedereröffnet. Die Geschichte der ersten Sammlung altägyptischer Objekte in Preußen ist mit dem Elbufer zwischen Cuxhaven und Balje durch ein tragisches Schiffsunglück, bei dem sieben Menschen den Tod fanden, eng verbunden. Daran erinnert die Ausstellung „Versunken in der Elbe – Schätze vom Nil“, die am Sonntag, 28. Februar, um 15 Uhr, im Natureum Niederelbe in Balje eröffnet wird.

Im Auftrag des preußischen Königs hatte Generalleutnant Heinrich Menu von Minutoli auf einer Expedition zwischen 1820 und 1821 antike Kunstgegenstände erworben, bestimmt für die Königlich Preußischen Sammlungen in Berlin. Ein Teil der Schätze erreichte, verpackt in 20 Kisten, auf dem Landweg sein Ziel und bildet heute den Grundstock des Neuen Museums. Der aus 97 Kisten bestehende Seetransport wurde mit dem Segler „Gottfried“ von Triest nach Hamburg geschickt.

In einem schweren Orkan sank die „Gottfried“ in der Nacht zum 12. März 1822 in der Elbmündung mit ihrer kostbaren Fracht. Bis heute liegen die jahrtausendealten Exponate, darunter ein Granit-Sarkophag und hundert Stelen, im Wrack auf dem Grund der Elbe. Kurz nach dem Untergang waren zwischen Otterndorf und Balje sieben von acht an Bord befindlichen Mumien sowie andere Ladungsteile angeschwemmt und zunächst in der Nähe des heutigen Natureums verwahrt worden. Am 4. September 1822 wurden die Mumien und ein Prunkzelt in Hamburg versteigert. Sie gelten seitdem als verschwunden.

Nicht zuletzt dank jahrzehntelanger Forschungsarbeit des Ägyptologen Dr. Joachim Karig und Rainer Leive, ehrenamtlicher Vorstand des Natureums, kehren 188 Jahre nach ihrer Strandung Teile der Mumien symbolisch an ihren Fundort zurück. 2003 hatte die Ägyptologin Dr. Renate Germer im Archiv des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe zufällig einen Umschlag mit Mumienbinde, Mumien-Haarlocke und Fundhinweise zu einer weiblichen Mumie gefunden. Diese Exponate sind in der Ausstellung des Natureums ebenso zu sehen wie ein Mumienschädel und eine mumifizierte Hand sowie Statuen, Amulette und Präparate, die verschiedene Tiere in der ägyptischen Hochkultur als Gottheiten darstellen.

Sämtliche Gegenstände stammen aus einer Zeit, als Menschen in unseren Breiten die ersten Großsteingräber errichteten und Ackerbau und Viehzucht ihren Anfang nahmen. Die Leihgaben wurden vom Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe, vom Neuen Museum Berlin und von der Hobby-Ägyptologischen Gemeinschaft in Bremervörde (HAGIB) unter Leitung von Dieter Hein und Wolfgang Mahnke zur Verfügung gestellt. Besucher können in einem Querschnitt erahnen, was im Wrackgebiet der „Gottfried“ noch verborgen liegt. Vom Turm des Natureum lässt sich mit Ferngläsern der ungefähre Ort der Strandung ausmachen. Außerdem zeigt die Ausstellung lebende Tiere aus Ägypten wie z.B. ein Chamäleon, eine Gottesanbeterin (Fangschrecke), Sandboas (Schlangen) sowie niltypische Fische. Gleich nebenan sind Vergleiche mit der Tierwelt an der Niederelbe möglich.

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Die Ausstellung „Versunken in der Elbe – Schätze vom Nil“ bleibt bis Ende Juni im Natureum Niederelbe in Balje-Neuenhof (Landkreis Stade). Zur Eröffnung am Sonntag, 28. Februar, 15 Uhr, hält Dr. Olivia Zorn, stellvertretende Direktorin der Ägyptischen Sammlung in Berlin, einen Vortrag über altägyptische Tiergottheiten. In der Ausstellung läuft ein Film über den Nil als Lebensader Ägyptens. Auch gibt es an verschiedenen Sonntagen Vorträge zum Thema Ägypten. Am 11. April ist eine Bauchtanzvorführung geplant.

Quelle: Natureum Niederelbe
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