Aus Anlass des 100. Jahrestags der Einweihung des Neuen Dresdner Rathauses am 1. Oktober 1910 ist in seinem Lichthof vom 20. August bis zum 8. Oktober 2010 eine Ausstellung über die wechselvolle Geschichte der Dresdner Rathäuser zu sehen.
Das Bild des heutigen, bald 100 Jahre alten Verwaltungssitzes wurde nicht nur von dem rund 100 Meter hohen Rathausturm geprägt. Bereits seit 1910 steht eine Bronzeplastik des Bildhauers Georg Wrba vor dem Eingang des Ratskellers. Die Skulptur „Bacchus auf trunkenem Esel reitend“ fand sogar Beachtung im Volksmund: Der zusammengebrochene Esel gilt für viele als Zeichen des erschöpften Steuerzahlers, der beim Neubau 1910 die enormen Kosten tilgen musste.
Aber nicht nur dem Neuen Rathaus ist die Ausstellung gewidmet: Bis ins Mittelalter reicht die Geschichte der Dresdner Rathäuser, Stadthäuser, Verwaltungssitze und Gemeindeämter. Das erste mittelalterliche Rathaus ist auf dem Altmarkt nachgewiesen. Besonders zwischen 1880 und 1930 entstanden auch in den Randgemeinden zahlreiche Ortsverwaltungssitze. Während in einigen dieser Gebäude tatsächlich regelmäßig ein Gemeinderat tagte, wurden andere wiederum lediglich als Dienstsitze des jeweiligen Gemeindevorstehers genutzt. Mit der Eingemeindung nach Dresden verloren viele dieser Rathäuser ihren ursprünglichen Zweck und wurden umgebaut. Heute werden sie anderweitig genutzt, etwa als Wohnungen oder Sparkassenfilialen.
In einer umfangreichen Broschüre werden die 50 Objekte der Ausstellung ausführlich dargestellt und erläutert. Die Ausstellung ist über die regulären Öffnungszeiten des Rathauses hinaus auch an dem Jubiläums-Festwochenende vom 4. bis zum 5. September 2010 für Besucher geöffnet.