2011 feiert das Kloster Lorsch sein 20jähriges Jubiläum als UNESCO Weltkulturerbe. Verbunden mit den neuesten Forschungsergebnissen, ist das für das Hessische Landesmuseum Darmstadt in Kooperation mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen Anlass zu einer umfangreichen Sonderausstellung vom 28. Mai 2011 bis zum 29. Januar 2012. Die Torhalle, Inkunabel der Architekturgeschichte, sowie Handschriften aus der berühmten Bibliothek sind die prominentesten Botschafter vergangener Bedeutung und Herrlichkeit des ehemaligen Reichsklosters Karls des Großen. Darüber hinaus befinden sich in den Depots von Museen und Universitäten viele kleinere nicht minder spannende Funde, die es vermögen, Geschichte anschaulich zu machen.
Die Ausstellung „Kloster Lorsch. Vom Reichskloster Karls des Großen zum Weltkulturerbe der Menschheit“ beleuchtet vor dem Hintergrund der einstigen Machtstellung die Kunstwerke und die Architektur, aber auch das Leben und Arbeiten im Kloster Lorsch. Exquisite Bauplastik, Glasmalerei und Goldschmiedearbeiten belegen den hohen Anspruch des Reichsklosters ebenso wie das Vorhandensein spezialisierter Werkstätten. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute finden Ausgrabungen auf dem Gelände innerhalb der nahezu intakten Klostermauer statt; jedoch fehlen etwa von den schriftlich überlieferten Sakralbauten Afra-Kapelle und Ecclesia varia bis heute die Nachweise. Eine Frage, die Bauforscher seit Generationen beschäftigt, lautet: Welche Funktion hatte die prunkvolle und in ihrer Art einzigartige karolingische Torhalle?
Diesen und vielen weiteren Themen widmet sich die Ausstellung auf mehr als 700 Quadratmetern Fläche. Das umfangreiche Begleitbuch mit rund 520 Seiten und über 500 Abbildungen bietet in verständlichen Artikeln aus unterschiedlichsten Blickwinkeln den aktuellen Forschungsüberblick. Ergänzt wird das Angebot durch Führungen und Workshops sowie einer Vortragsreihe und Exkursionen in die Region (Heiligenberg bei Heidelberg, Kloster Hagen, Altenmünster, Steinbach, Seligenstadt).