Die Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit gehören zu den dunkelsten Kapiteln europäischer Geschichte. Die Wissenschaft bietet längst zahlreiche Begründungen für die grausamen Geschehnisse an – von Missernten über Fanatismus und Glaubensunsicherheit bis hin zu Kämpfen um die Teilhabe an städtischer Macht. Dennoch bleibt angesichts der Dimension der Verfolgungen ein unerklärlicher Rest.
Dem Hexenwahn in Franken ist eine Ausstellung im Knauf-Museum in Iphofen (Am Marktplatz, Tel. +49 (0)9323 31-528 oder 31-0) gewidmet. Noch bis zum 2. November 2014 kann man sich mit Schicksalen von Betroffenen ebenso beschäftigen wie mit juristischen Fragen der Hexenprozesse oder mit bildlichen Darstellungen zum Thema.
In Franken nahmen nach der Agrarkrise 1585 bis 1587 die Verfolgungen sprunghaft zu. In Würzburg trieb Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn im Zug der Gegenreformation die Hexenjagd voran. Ihren Höhepunkt fand sie unter Johann Georg II. Fuchs von Dornheim, der als „Hexenbrenner“ von Bamberg traurige Berühmtheit erlangte. Erst 1749 wurde in Würzburg die letzte „Hexe“ hingerichtet.