Sie wird als eine „archäologische Sensation“ bezeichnet: Im vergangenen Jahrzehnt stießen Forscher im schwedischen Uppåkra, nahe Lund, auf die einzig erhaltene vorchristliche Tempelanlage in Nordeuropa. Bei den umfangreichen Grabungen entdeckten Archäologen eine Vielzahl gut erhaltener und wissenschaftlich bedeutender Funde. Zahlreiche dieser Exponate, darunter kostbare Kultgefäße, Opfer- und Votivgaben, werden vom 26. Juli bis 3. November 2013 in der großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellung „CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter“ in Paderborn zu sehen sein. Die Leihgaben des Historischen Museums der Universität Lund können im Rahmen der CREDO-Schau im Diözesanmuseum Paderborn erstmals außerhalb Schwedens betrachtet werden.
Die Funde werden den Besucherinnen und Besucher in einer eigens angefertigten Rekonstruktion der 13 Meter langen und 6,5 Meter breiten hölzernen Tempelanlage präsentiert. Die Exponate geben Hinweise auf die religiösen Vorstellungen der heidnischen Skandinavier und veranschaulichen nach Angaben der Aussteller die Prozesse der Christianisierung Skandinaviens und die Bedeutung dieser Region für die Ausbreitung des Christentums in ganz Nordeuropa. In Paderborn war bereits schon ein erster Vorgeschmack auf die zu erwartenden Ausstellungsgegenstände zu sehen: Die Replik eines kostbaren Opfergefäßes, das im 7. Jahrhundert absichtlich im Fußboden des Kultbaues vergraben worden war. Darauf sind rätselhafte Darstellungen ineinander verschlungener Menschen, Schlangen und Pferde zu sehen.