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Vorgeschichtliche Fischerei zwischen Alb und Alpen

Geschichte|Archäologie

Vorgeschichtliche Fischerei zwischen Alb und Alpen
Fischfanganlage aus keltischer Zeit - authentisch rekonstruiert nach Ausgrabungsbefunden am Federsee (Federseemuseum)

Das Federseemuseum Bad Buchau präsentiert in der Sonderausstellung „Nachgehakt – Fischfang am vorgeschichtlichen Federsee“ vom 8. Juni bis 1. November 2014 Aspekte frühzeitlicher Fischerei. Von kleineren Gegenständen bis zu Fischfanganlagen werden dem Besucher die Fangmethoden von der Stein- bis zur Eisenzeit eindrücklich vorgestellt.

In den urzeitlichen Fanggründen der oberschwäbischen Seen und in den Gewässern des Alpenvorlandes tummelten sich Hechte und Schleien. Eiszeitliche Harpunen, bronzezeitliche Reusen und keltische Fangstationen: Sowohl Ausrüstung, als auch Fangmethoden waren vielseitig, um an Beute zu kommen. Mit herausragenden Exponaten, einzigartigen Befunden und funktionstüchtigen Rekonstruktionen will diese Schau den Besucher mit auf eine Reise durch 15 ́000 Jahre Fischfang zwischen Moränenvorland und Alpenkamm nehmen.

Am Ufer des Federsees wurde eine Konstruktion aus eingerammten Buchen- und Eschenbrettern entdeckt. Diese lief ursprünglich als Leitwerk trichterförmig unter mehreren kleinen Pfahlbauhäuschen zusammen und entpuppte sich als Bestandteil einer mehrere hundert Meter langen Fischfanganlage aus frühkeltischer Zeit. Eine geniale Konstruktion, um Fische direkt und gezielt zu fangen. Dafür spricht auch die günstige Lage in der flachen Südostbucht des Federsees im Mündungsbereich des Federbaches – ein Tummelplatz für Hechte. Von den Leitwerken geführt, gelangten sie unter die Pfahlhütten, wo sie von den Fischern mit Reusen, Netzen und Speeren in Empfang genommen wurden. Die aufwendige Konstruktion der Fischfanganlage lässt auf einen nahezu industriell betriebenen Fischfang zu Beginn der Eisenzeit schließen.

Große Mengen von Hechtknochen wurden in diesem Gebiet gefunden: Das Bemerkenswerte daran: Sie stammen fast ausschließlich von Fischköpfen. Aus Sicht der Ausstellungsmacher ein Beweis dafür, dass die Hechte gleich an Ort und Stelle verarbeitet und für den Handel vorgesehen wurden, waren also weniger zum eigenen Verzehr bestimmt waren.

Die Sonderausstellung des Federseemuseums Bad Buchau und des Museums für Archäologie Thurgau beruht auf der Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg.

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Quelle: Federseemuseum Bad Buchau
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