Männer mit kräftigerem Händedruck sind sexuell aktiver und setzen ihre persönlichen Interessen aggressiver durch. Das folgern amerikanische Forscher aus einer Studie an rund 140 Studenten. Die Forscher fanden bei Männern einen Zusammenhang zwischen der Stärke des Händedrucks und Eigenschaften wie Dominanz, Durchsetzungsfähigkeit sowie der Anzahl sexueller Erfahrungen. Bei Frauen registrierten sie hingegen keinerlei Zusammenhang.
Die Wissenschaftler ermittelten für ihre Studie die Stärke des Händedrucks bei den getesteten 82 Männern und 61 Frauen. Zudem hatten die Probanden Fragebögen mit Fragen zu ihrer Persönlichkeit und ihrem Lebensstil auszufüllen, beispielsweise zur Neigung zu Aggressionen und zur Zahl sexueller Kontakte. Schließlich bestimmten die Forscher bei den Probanden das Verhältnis der Umfänge von Taille und Hüfte und von Schulter und Hüfte.
Männer mit kräftigerem Händedruck zeigten auch im Leben ein zupackenderes Wesen: Sie erwiesen sich als durchsetzungsstärker, hatten mehr und früher sexuelle Erfahrungen gesammelt, und auch das Verhältnis von Schulter- zu Hüftumfang war im Vergleich zu ihren Altersgenossen mit lascherem Händedruck überdurchschnittlich groß.
Die Stärke des Händedrucks sei daher ein guter Maßstab für die Durchsetzungsfähigkeit und letztlich auch für Gesundheit und genetische Qualität, interpretieren Gordon Gallup von der Universität in Albany und seine Kollegen die Ergebnisse. Die Daten ergänzen die Resultate früherer Studien, nach denen die Stärke des Händedrucks zu etwa 65 Prozent genetisch bedingt ist und nur zu etwa 35 Prozent von Umweltfaktoren und von Gewohnheiten abhängt.
Science, Onlinedienst ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald