Die Natur möchte offenbar treu sorgende Väter: Bei verheirateten Männern mit Kindern sinkt dramatisch die Menge des Sexualhormons Testosteron im Blut, fand ein amerikanischer Forscher. Er vermutet, dass die Väter dadurch weniger Ausschau nach möglichen Partnerinnen für Seitensprünge halten, berichtet das Wissenschaftsblatt „New Scientist“ (25. Mai, S. 12).
Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass bei männlichen Vögeln der Testosteronspiegel sinkt, sobald sich Nachwuchs einstellt. Der Anthropologe Peter Gray von der amerikanischen Harvard-Universität wollte wissen, ob es beim Menschen einen ähnlichen Effekt gibt. Tatsächlich fand er bei einer Untersuchung an fast 60 Erwachsenen, dass Väter deutlich weniger von dem Sexualhormon im Blut haben als Junggesellen.
Der Forscher vermutet, dass es zwischen dem Dasein als Vater und dem Testosteronspielgel im Blut eine so genannte positive Feedback-Schleife gibt: Väter haben weniger Testosteron im Blut, was dazu führt, dass sie sich besser in ihre Rolle als Vater einfinden, was dann den Hormonspiegel weiter senkt.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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