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Wenn Archäologen klonen

Geschichte|Archäologie Technik|Digitales

Wenn Archäologen klonen

Um Erhaltungszustand, Herstellungsverfahren oder Alter eines einzigartigen alten Fundstücks genau bestimmen zu können, ist es bislang oft unvermeidbar, Teile des Materials irreparabel zu schädigen. Ein neues Verfahren der industriellen Computertomographie, das an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Aalen entwickelt wurde, hilft den Archäologen jetzt aus dem Dilemma.

Zur Premiere wurde eine kostbare hölzerne Hirschfigur aus der keltischen Viereckschanze von Fellbach bei Stuttgart berührungsfrei digitalisiert. Der Flächendetektor nahm bei seinem 360-Grad-Röntgenscan fast 1000 Bilder der Skulptur aus unterschiedlichen Winkelpositionen auf. Das Ergebnis zeigte nicht nur die dreidimensionale Außenkontur, sondern auch hochpräzise Binnenstrukturen, die gezielte Restaurierungsmaßnahmen erlauben. Das Linienmuster der vorher verborgenen Jahresringe im Eichenholz ermöglichte die genaue dendrochronologische Datierung der Kultfigur auf das Jahr 127 vor Christus.

Das neue Verfahren hat große Vorteile: Die tomographischen Daten ermöglichen es, kostengünstige Replikate herzustellen. Als maßstabsgetreue und fein strukturierte Silikonmodelle lassen sich die empfindlichen archäologischen Funde problemlos handhaben. Die wertvollen Zeugnisse alter Zeiten müssen nicht mehr auf riskante Reisen gehen, wenn ein anderer Forscher sie begutachten will oder sie ausgestellt werden sollen. Die qualitativ hochwertigen dreidimensionalen Kopien reichen meist völlig aus.

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