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Wie Affen mit Geld umgehen

Geschichte|Archäologie Gesellschaft|Psychologie

Wie Affen mit Geld umgehen
Das ökonomische Verhalten von Affen ähnelt dem des Menschen: Ein materieller Verlust hat auch für die Tiere eine viel größere psychologische Auswirkung als ein Gewinn. Beim Menschen führt dieser Grundsatz dazu, dass viele lieber hart arbeiten, um einen Geldverlust zu verhindern, als um Geld zu verdienen. Dieses typische Verhalten habe sich den Experimenten zufolge schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte entwickelt.

Die Forscher um Studienleiter Venkat Lakshminaryanan gaben Kapuzineraffen in einem ersten Experiment eine bestimmte Anzahl Spielsteine. Die Affen mussten daraufhin entscheiden, wie viele Steine sie für Apfelstückchen und wie viele sie für Gelatinestückchen eintauschen wollten. Die „Preise“ und die Anzahl erhaltener Spielmarken schwankten jedoch ständig. Die Tiere verhielten sich in diesem Experiment wie Menschen und reagierten sehr überlegt auf diese Schwankungen, beobachteten Lakshminaryanan und seine Kollegen.

In einem zweiten Experiment konnten die Kapuzineraffen einen Spielstein gegen ein sichtbares Stück Nahrung tauschen, wobei sie aber in fünfzig Prozent der Fälle zwei Stücke erhielten. Andererseits konnten die Tiere aber mit der Spielmarke auch zwei sichtbare Nahrungsstücke bezahlen. In der Hälfte aller Fälle erhielten sie dann jedoch nur ein Fruchtstück.

Nach der Theorie sollten die Affen keines dieser „Glücksspiele“ bevorzugen, weil sie in beiden Fällen eine 50-prozentige Chance haben, zwei Fruchtstücke zu erhalten. Die Kapuzineraffen jedoch entschieden sich öfter für das erste Spiel. So hatten sie die Chance auf einen Bonus und mussten nicht befürchten, einen Verlust zu machen, erklären die Forscher dieses Verhaltensmuster. Die Studie zeigt, dass Kapuzineraffen sich ähnlich wie Menschen verhalten: Sie treffen in vielen Situationen rationale Entscheidungen, machen aber auch oft dieselben Fehler wie der Mensch.

Pressemitteilung der Yale-Universität, New Haven

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