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Wie Menschen denken

Geschichte|Archäologie

Wie Menschen denken
Vier Fähigkeiten machen das menschliche Denken einzigartig: Im Gegensatz zu Tieren können Menschen aktuelle Informationen und bekanntes Wissen zu neuen Problemlösungen verknüpfen, eine bewährte Regel oder Problemlösung auf andere Situationen übertragen, Symbole konstruieren und verstehen sowie abstrakte Denkprozesse von Emotionen und Sinneseindrücken abgrenzen. Diese These stellte der Psychologe und Anthropologe Marc Hauser von der Harvard-Universität in Boston auf.

In den vergangenen Jahren überraschten verschiedene Tiere Forscher immer wieder mit ihren kognitiven Leistungen, so dass Hauser nun neu zusammenstellte, wie sich menschliches und tierisches Denken prinzipiell unterscheiden. So zeigten sich Wissenschaftler lange Zeit beispielsweise sicher, dass die Fähigkeit zum Werkzeuggebrauch dem Menschen eine Sonderstellung im Tierreich sichere. Mittlerweile ist jedoch klar: Der Gebrauch von Werkzeugen auch bei etlichen Tierarten üblich, beispielsweise Schimpansen.

Zudem haben Forscher im Tierreich auch Hinweise auf ein episodisches Gedächtnis gefunden. Manche Tierarten verfügen außerdem über die Fähigkeit, eine rudimentäre symbolische Mathematik zu erfassen. Es gibt sogar einen Versuch, in dem Schimpansen den Menschen im Merken von Zahlenreihen schlagen. Allerdings sind diese kognitiven Leistungen eher eindimensional. Hauser vergleicht sie mit einem Laserpointer: Das Tier ? meist sind es Primaten ? benutzt für ein Problem eine ganz spezielle Lösung. Das menschliche Denken könne hingegen ein Problem wie mit einem Flutlicht ausleuchten und ein ganzes Arsenal an Lösungsstrategien und Wissen miteinander verknüpfen.

Dass der Mensch diese vier grundlegenden kognitiven Fähigkeiten erworben habe, könnte der Grund für seine Sonderstellung im Tierreich sein. Damit hätte das menschliche Gehirn sich auf eine Art weiterentwickeln und beispielsweise Kunst und Kultur hervorbringen können, die den Tieren verschlossen sei, sagte Hauser.

Marc Hauser (Harvard-Universität, Boston): Beitrag auf dem Jahrestreffen der AAAS ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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