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Wohin mit den ganzen Ausgrabungsfunden?

Geschichte|Archäologie

Wohin mit den ganzen Ausgrabungsfunden?
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Der Bauboom der letzten Jahre hat zu vielen Funden geführt (Foto: iStock.com/S. McGregor)
Scherben, Knöchelchen, Fragmente… Archäologen bergen in den letzten Jahren mehr Fundstücke als jemals zuvor. Fein säuberlich werden sie bislang archiviert – doch wo soll das hinführen? Die Depots platzen schon aus allen Nähten. Ein Archäologe fordert nun sogar, manche Stücke wieder zu vergraben oder zu verkaufen. Andere betonen hingegen, dass Funde ­zugänglich bleiben müssen. Über dieses kontroverse Thema berichten die bdw-Autoren Dirk Husemann und Jutta Wieloch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift bild der wissenschaft.

Ein Befürworter des sogenannten “Entsammelns” ist der österreichische Ur- und Frühgeschichtler Raimund Karl der momentan an der Bangor University in Wales arbeitet.  Weder wirtschaftlich noch wissenschaftlich ist es ihm zufolge sinnvoll, Millionen von Bruchstücken zu lagern. Das zwanghafte Horten führe außerdem dazu, dass es in den Depots eng und unübersichtlich wird, was die tatsächlich bedeutenden Funde gefährdet, ist Karl überzeugt. Er plädiert deshalb für konsequentes Aussortieren nach klaren Regeln, geht aus dem bdw-Artikel hervor.

Ein kontroverses Platzproblem

Die “Ausschuss-Funde” könnten dann entweder kostengünstig gelagert oder aber abgegeben werden – an öffentliche Einrichtungen oder durch den Verkauf. Das Geld könnte dann für Erhalt und Erforschung der wirklich wichtigen archäologischen Objekte ausgegeben werden. Möglicherweise würde dieses Konzept sogar den illegalen Antiken-Handel eindämmen, meint Karl.

Die Vorstellung von Altertümern mit Preisschild stößt allerdings bei einigen seiner Kollegen auf Unbehagen, wie der bdw-Artikel ausführt. Die sächsische Landesarchäologin Regina Smolnik hält beispielsweise nichts von dem Konzept der “Entsammlung”, obwohl auch besonders in Deutschland die Fundarchive überquellen. Ihr Fazit lautet: Funde müssen zugänglich bleiben, damit man sie in Zukunft mit neuen Methoden untersuchen kann. “Wie sollen wir heute entscheiden, was später einmal wichtig wird?” so Smolnik. Auch aus rechtlichen Gründen und Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung sind Lösungen für das archäologische Platzproblem eine knifflige Herausforderung, berichten Husemann und Wieloch.

Den vollständigen Artikel “Verkaufen oder horten?” finden Sie in der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft.

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