Eine wahre Augenweide ist die Ausstellung „GlasKlar – Archäologie eines kostbaren Werkstoffes“, die noch bis zum 20. September 2015 im Archäologischen Landesmuseum zu sehen ist (Benediktinerplatz 5, Tel. +49 (0)7531 9804-0). Sie präsentiert in einer edlen Ausstellungsarchitektur die Entwicklung der Glasherstellung von 1300 v. Chr. bis ins 17. Jahrhundert. 450 Exponaten aus Südwestdeutschland werden gezeigt, viele erstmals.
Am Beginn stehen jahrtausendealte Schmuckperlen sowie das älteste Glas‧gefäß nördlich der Alpen, das aus dem Keltengrab in Ihringen stammt. Aus Sand, Kalk, Soda und später Pottasche besteht der Werkstoff Glas. Erstaunlich ist, welche Kunstwerke sich damit anfertigen lassen, seien es filigrane Trinkgefäße, Schmuck‧gehänge oder Kirchenfenster.
Doch auch Alltägliches findet sich, neben Trinkgläsern auch Apothekergefäße oder Lampenschirme. Sogar gläserne Kanonenkugeln gab es! Konsummuster werden auch deutlich: So finden sich beim Vergleich frühneuzeitlicher Latrinenfunde in Isny im Allgäu vor allem hohe Biergläser, während Ulm damals ganz offensichtlich eine Stadt der Weintrinker war – hier dominieren auch im Abfall die Weinkelche.