Die Folgen des globalen Klimawandels sind in manchen Regionen schon offensichtlich: In der Arktis etwa führt er zu einem beschleunigten Abschmelzen der Eismassen und zum Auftauen der Böden. Für die Archäologie hat dieser höchst problematische Prozess einen willkommenen Nebeneffekt: Es können nun Objekte ans Tageslicht kommen, die jahrhundertelang im Eis verborgen waren.
So wurden jetzt Forscher der Universität Aberdeen um die Archäologen Rick Knecht und Charlotta Hillerdal in der Nähe von Quinhagak im südlichen Alaska fündig. Sie entdeckten bei nun möglichen Grabungen die Überreste einer 700 Jahre alten Siedlung der Yup’ik, eines den Inuit verwandten Volkes. Gefunden wurden Gebäudereste, Holz- und Tongefäße, Schneidewerkzeuge und Speerspitzen, die die Yup’ik vermutlich zur Robbenjagd benutzten. Außerdem barg der aufgetaute Boden Figuren und Nadeln aus Knochen sowie Kinderspielzeug. Siedlungsformen und Alltagsleben der Yup’ik im 14. Jahrhundert können jetzt erforscht werden. Problematisch ist allerdings die Konservierung der Holzobjekte: Sie zerfallen rasch, sobald sie an der Luft trocknen.