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Zeugnisse der Multikulturalität

Der Kaiserbiograph Einhard

Zeugnisse der Multikulturalität

Noch bis zum 30. Oktober 2011 lässt die Österreichische Nationalbibliothek die alte Habsburgermonarchie wiederauferstehen. Erstmals vermitteln nie gezeigte Bilder den multikulturellen Facettenreichtum der Menschen und Länder im ehemaligen Vielvölkerstaat.

Um 1800 wurden die Länder und die Bewohner Altösterreichs zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben und in Bildersammlungen festgehalten. Vom Geist der Aufklärung bestimmt, wurde der Mensch und seine Stellung in Geschichte und Natur thematisiert. Die Ausstellung der Österreichischen Nationalbibliothek spannt daher einen Bogen vom Regierungsantritt Kaiser Leopolds II., 1790, bis zum Tod Kaiser Franz Josephs, 1916.

Die Habsburgermonarchie, welche heutzutage so unterschiedlich bewertet wird, bestimmte lange Zeit das Selbstverständnis Österreichs. In ihr lebten verschiedene Nationen und Ethnien mit unterschiedlichsten Sprachen, Religionen und kulturellen Traditionen zusammen. Die Habsburgermonarchie erstreckte sich im 19. Jahrhundert weit über das heutige Österreich hinaus. Ihre Bewohner sprachen deutsch, italienisch, ladinisch, rumänisch, ungarisch, tschechisch, slowakisch, polnisch, ruthenisch, serbokroatisch und slowenisch. Die künstlerisch-wissenschaftlichen Beschreibungen dieser Zeit waren auch Ausdruck des Stolzes auf diese Multikulturalität, die man politisch vermarkten wollte. Vielfalt sollte in harmonischer Einheit präsentiert werden, die Schönheit der österreichischen Naturlandschaft sollte einem internationalen Publikum präsentiert werden.

Exemplarisch hierfür steht das sogenante Kronprinzenwerk. Kronprinz Rudolf gab 1883 eine landeskundliche Enzyklopädie über die Kronländer, Völker und Landschaften in Auftrag. „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ war das größte publizistische Unternehmen seiner Zeit. 4.500 Illustrationen sowie 587 Beiträge von mehr als 430 Autoren, 260 Künstlern und den besten damaligen Wissenschaftlern. Sie veranschaulichen Alltag, Leben, Wirtschaft, Technik und Verkehr der Bewohner Altösterreichs. Orts- und Landschaftsbilder, Religion und Brauchtum sowie das Verhältnis der Geschlechter im Vielvölkerstaat werden aufgezeigt und machen die damaligen Lebensverhältnisse lebendig. Kronprinz Rudolf wollte mit seiner Enzyklopädie die Solidarität unter den Völkern der Habsburgermonarchie stärken und auf diese Weise dem Nationalitätenstreit entgegenwirken.

Die Österreichische Nationalbibliothek zeigt im Prunksaal, in dem die Ausstellung stattfindet, bisher unveröffentlichte Originalfotografien, die die Arbeitsgrundlagen für Maler und Autoren des Kronprinzenwerks bildeten. Daneben wird Einblick in das umfangreiche Redaktionsarchiv und die originalen Bildvorlagen gewährt. Wertvolle Originalgrafiken, Aquarelle und Handzeichnungen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek sowie bisher nie in Österreich gezeigte Bildvorlagen aus der Ungarischen Nationalgalerie in Budapest runden das Bild ab.

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Startseite Bilderwechsler: Familie aus Vacenovitz in der Slowakei. Josef Köpf (1893).

Quelle: Natalie Reinsch
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