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Zwei Väter sind manchmal besser als einer

Geschichte|Archäologie Gesellschaft|Psychologie

Zwei Väter sind manchmal besser als einer
Ein Kind mehrerer Väter zu sein, kann von großem Vorteil sein: Beim Volk der Bari in Venezuela erreichen Kinder mit mehr als einem offiziellen Erzeuger eher das Erwachsenenalter als Kinder mit nur einem Vater. Das berichten Forscher in einem neu erschienenen Buch über die „mehrfache Vaterschaft“ in Südamerika. („Cultures of Multiple Fathers: The Theory and Practice of Partible Paternity in Lowland South America“, 2002). Bei vielen südamerikanische Völkern kann ein Kind mehr als einen Vater haben, da die Menschen glauben, ein Baby entstehe durch mehrmaligen Geschlechtsverkehr.

Wenn bei den Bari ein Kind geboren wird, benennt die Mutter öffentlich einen oder mehrere Väter. Akzeptieren diese die Vaterschaft, wird von ihnen erwartet, dass sie sich um Mutter und Kind kümmern, schreiben Paul Valentine von der Universität in Ostlondon und Steve Beckermann von der Staats-Universität Pennsylvania. Mehrere Väter erhöhen die Überlebenschancen: Jedes dritte Kind, das nur einen Vater hat, stirbt, bevor es erwachsen ist. In Familien, in denen mehr als ein Mann an der Erziehung beteiligt ist, stirbt nur jedes fünfte Kind.

Auch bei Urvölkern in Afrika und Australien kann ein Baby mehrere Väter haben. In manchen der Völker kümmern sich fast um jedes Kind mindestens zwei Männer, in anderen wird zwar mehrfache Vaterschaft anerkannt, aber nur ein Mann ist für die Erziehung verantwortlich. Die Forschungsergebnisse zeigten, dass es nicht nur die vom Mann dominierte Familie gebe, sondern viele verschiedene Möglichkeiten des Familienlebens existierten, schreiben die Wissenschaftler. In Gesellschaften, in denen Frauen über die Heirat bestimmten, hätten Frauen und Männer mehrere Partner und teilten sich die Verantwortung bei der Kindererziehung.

ddp/bdw – Florian Sander
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