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Ordnung in der Wohnung – so klappt es

Gesellschaft|Psychologie

Ordnung in der Wohnung – so klappt es
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Kennen Sie diesen Anblick? Dabei ist Ordnung halten doch prinzipiell ganz einfach… (Foto: Hans / pixabay.com)
Vollgestellte Flächen, Klamottenberge und nirgendswo ist Platz in der Wohnung: Jeder Mensch sammelt im Laufe seines Lebens eine Menge Ballast an – und das sowohl auf materieller als auch auf immaterieller Ebene. Und dabei ist es doch so einfach, Altlasten – also überflüssigen Kram – loszuwerden. Egal ob aufräumen oder aussortieren, sie lassen durch diese ordnungsschaffende Tätigkeit automatisch los. Denn wenn Sie ihre Wohnung auf Vordermann bringen, dann ordnen Sie auch Ihre Seele. In Deutschland gibt es jedoch über zwei Millionen Menschen, die damit ihre Schwierigkeiten haben. Betroffen sind alle gesellschaftlichen Schichten und alle Altersstufen. Und wer hätte das gedacht: Das äußerliche Chaos spiegelt oft die eigene innere Unordnung der Betroffenen wider. Mit nachfolgenden Tipps gebieten Sie Ihrem Chaos zu Hause Einhalt.

Menschen interagieren stets mit den Objekten ihrer Umwelt ausgehend von den jeweiligen Bedeutungen, die diese für sie haben. Diese Bedeutungen entstehen ihrerseits wiederum aus Interaktionen mit anderen Menschen und Objekten. Dabei ist es wichtig, zu erwähnen, dass diese Bedeutungen immerfort angepasst und verändert werden – je nachdem welche Einflüsse von außen auf den Handelnden einwirken. Das heißt, jedes Individuum baut eine Beziehung zu sich und seiner Umwelt – wie zum Beispiel auch zu seiner Wohnung – auf und stattet diese mit unterschiedlichen Bedeutungen bzw. Symbolen aus. Diese Symbole können positive sowie negative Empfindungen in uns hervorrufen. Wenn Sie sich also in Ihrer Wohnung umschauen und zahlreiche Emotionen in Ihnen um die Wette streiten, dann liegt das an den verschiedensten Symbolen, die Sie in Ihre sämtlichen Gegenstände gepackt haben. Sich mit dem Thema „ Wohnpsychologie“ zu befassen, kann helfen zu verstehen, von welchen Faktoren das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden beeinflusst wird. Diese theoretische Vorarbeit ist der erste Schritt zum erfolgreichen Ausmisten zu Hause.

Die Schwierigkeit des Loslassen

Der Prozess des Ausmistens und damit auch des Loslassens tangiert emotionale Themen wie zum Beispiel den persönlichen Umgang mit Veränderungen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, daher fällt es ihm generell schwer, loszulassen – sei es von Erlebnissen, von Gedanken oder im schlimmsten Falle auch von Menschen. Das liegt daran, dass das Festhalten von einzelnen Bestandteilen unserer Umwelt uns das Gefühl von Sicherheit suggeriert. Wichtig ist dabei, dass Sie sich klarmachen, dass Sie durch Ihr Aufräumen von ungebrauchten Gegenständen nichts verlieren! Schließlich bleiben Ihnen nicht nur die Erinnerungen, sondern auch die Effekte, die diese Sachen auf Ihre Persönlichkeit haben. Merken Sie sich daher: In Ihnen schlummert stets ein Teil Ihrer Vergangenheit! Fangen Sie also heute noch mit dem Ausmisten an und machen Sie endlich Platz für Neues und Schönes in Ihrem Leben!

Die richtige Vorgehnsweise

Am Diebesten nehmen Sie sich 3 Kisten: In die erste Kiste packen Sie nur die Dinge, die Sie behalten wollen, in die zweite alle Sachen zum Wegschmeißen und die Habseligkeiten in der dritten können Sie weggeben. Dann geht’s ans Sortieren. Seien Sie konsequent! Es lohnt sich. Kämpfen Sie sich Meter für Meter und von Ecke zu Ecke vor. Wenn Sie es richtig machen (und es konsequent durchziehen), steht am Ende des Tages theoretisch nur noch ein Drittel Ihres Gerümpels herum. In besonders kniffligen Fällen können Sie von besonders lieb gewonnenem Krimskrams immer noch Bilder zur Erinnerung machen.

Der Extremfall namens „Messie“

Abgeleitet aus dem englischen Wort „mess“ (deutsche Übersetzung: „Durcheinander“) werden Menschen mit einem besonders auswuchernden Sammelwahn „Messies“ genannt. Vom „ Messie-Syndrom“ Betroffene sammeln nicht nur unnötige Dinge, sondern können auch die eigene Wohnung damit vollständig ausfüllen. Die Sammelwut kann sich dabei von Krimskrams wie alten Zeitungen oder Unterlagen, Verpackungsmaterial, über Spielsachen und Kleidung, bis hin zu Geschirr und kaputten Elektrogeräten oder sogar Daten auf dem Computer erstrecken. Einige Wenige von ihnen sammeln sogar Abfall und Essensreste. Menschen mit „Messie-Syndrom“ haben für gewöhnlich Probleme, ihren Alltag zu organisieren. Vielen Betroffenen fällt es schwer, Prioritäten zu setzen bzw. den tatsächlichen Wert ihrer Habseligkeiten abzuschätzen und haben infolgedessen Probleme, besonders relevante Angelegenheiten schnell zu erledigen und selbst definierte Ziele zu erreichen. Hinzu kommt, dass Messies sich aufgrund der Unordnung in ihrer Wohnung dermaßen schämen, dass sie üblicherweise kaum jemanden zu sich einladen und dazu neigen, sich sozial zu isolieren. Nicht selten sehen Betroffene Objekte als eine Art Ersatz für menschliche Beziehungen an. In absoluten Ausnahmesituationen kann daraus sogar eine Objektophilie werden.

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Im Konfuzianismus heißt es: „Um das Kleine zu festigen, muss erst das Große gefestigt sein. Um das Große in Ordnung zu bringen, muss erst das Kleine in Ordnung sein“. Wagen Sie also den Schritt des Loslassens und Sie werden anstatt Verlustschmerz auf lange Sicht ein Gefühl von wiedergewonnener Freiheit erleben!

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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