Wissenschaftler drücken sich manchmal recht verschwurbelt aus. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel stammt vom Soziologen Tilman Allert an der Universität Frankfurt am Main, der die Situation von Flugzeug-Passagieren analysiert hat: „Beim Fliegen verlässt der Mensch seine raumzeitliche Verortung und wird unverrückbares Mitglied in einer losen Gruppe, der er sich nicht entziehen kann.“ Dies stürze ihn in eine „transitorische Verortungskrise“ und „idiosynkrasieverdächtige Sozialsituation“. Und weiter: „Der Umstand, dass Menschen in einer anonymen Gruppenkonstellation mit erheblich eingeschränkter individueller Handlungsautonomie eingebunden sind, steigert das Bemühen, eigenwillige normative Strukturierungen zu entwerfen, normalitätsentlastet und in der Extraterritorialität befreit vom Sanktionsdruck der gewohnten significant others.“ Alles klar?
Gesellschaft|Psychologie
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